IHK-Service

ÖPNV anpassen an die Mobilitätsbedürfnisse

Die IHK sieht die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets und vergleichbarer Angebote im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kritisch, solange die Frage notwendiger Kapazitätserweiterungen sowie der Finanzierung nicht gelöst ist.
Es ist nicht nachhaltig, eine dauerhafte und massive Senkung der Fahrpreise im ÖPNV zu fordern, aber die Frage offen zu lassen, wie die erforderliche Angebotsausweitung bei Bus und Bahn organisiert und finanziert werden soll.

Dr. Fritz Jaeckel, IHK-Hauptgeschäftsführer

„Wenn es nur um die Kosten geht, ist der ÖPNV bereits heute in der Regel günstiger als die Fahrt mit dem eigenen Pkw“, so Jaeckel. Viel wichtiger sei es, das ÖPNV-Angebot besser an den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen auszurichten. Die erforderlichen finanziellen Mittel müssten in angemessenem Umfang auch weiterhin von den Nutzern aufgebracht werden und dürften nicht immer stärker auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.
Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen
Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen. © Mensing/IHK Nord Westfalen
Die IHK stehe auch der im Koalitionsvertrag der NRW-Landesregierung enthaltenen Drittfinanzierung des ÖPNV, etwa durch zusätzliche Unternehmensabgaben, kritisch gegenüber: „Die Unternehmen sind über die Gewerbe- und weitere Unternehmenssteuern bereits heute mittelbar an der Finanzierung des ÖPNV beteiligt“, so Jaeckel. Die IHK spreche sich dafür aus, den erforderlichen Ausbau des ÖPNV-Angebotes weiterhin aus einem Mix von staatlichen Investitionen und Betriebskostenzuschüssen sowie den Fahrgeldeinnahmen der Nutzerinnen und Nutzer zu finanzieren.