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Wein trifft World Wide Web
Nina Kolok hat sich 2019 mit Nina's Vinos selbstständig gemacht. In der Vinothek mitten in der Dattelner Innenstadt können Kunden Weine verkosten und kaufen. Seit dem Start setzt die heute 30-Jährige auf Multi-Channel: Neben der eigenen Website gehört für sie ein Google Business-Konto zum Standard. Außerdem postet sie regelmäßig auf Instagram und Facebook – und das rechnet sich für sie. | Interview: Mareike Scharmacher-Wellmann
Interview „Wein trifft World Wide Web“
Wirtschaftsspiegel: Warum ist es wichtig, digital sichtbar zu sein?
Nina Kolok: Besser und einfacher Werbung zu machen, geht nicht. Meine Website ist meine Online- Visitenkarte. Über das Google My Business-Konto finden mich die Kunden im Routenplaner, sehen die Öffnungszeiten, Kundenrezensionen und Angaben zu Preisen. Instagram und Facebook sind wichtig für mich, weil die Kunden dort schauen, was los ist – das ist wie Google in Social Media.
„Der Zeitaufwand fürs Texte schreiben, Fotos machen, auswählen und posten ist hoch, doch es lohnt sich“, erklärt Nina Kolok. Für Nina´s Vinos postet sie auf Instagram und Facebook.
© Arne Pöhnert/IHK Nord Westfalen
Und wie hoch ist der Arbeitsaufwand für Social Media-Posts?
Ich poste etwas, wenn ich Aktionen habe, einen Wein vorstelle oder Events bei mir stattfinden. Der Zeitaufwand fürs Texte schreiben, Fotos machen , auswählen und posten ist hoch, doch es lohnt sich. Ich habe zum Beispiel mal eine Story mit einem neuen Wein auf Instagram gepostet. Und dann waren nur zwei Stunden später Gäste da, die genau diesen Wein probieren wollten. Die Reaktion kommt also häufig unmittelbar.
Warum lohnt sich der Aufwand aus Ihrer Sicht?
Die sozialen Netzwerke sind nicht mehr nur etwas für die jungen Leute. Ganz viele Erwachsene sind in sozialen Medien unterwegs. Sie schauen da rein, lesen Nachrichten, wollen wissen, was los ist – das ist quasi das neue Google. Ich selbst mache das genauso. Wenn ich irgendwo in der Stadt bin, gucke ich bei Instagram, welche Cafés, Bars, Restaurants und Läden in der Nähe sind. Aus Unternehmenssicht ist es wichtig, dass man dann dort vertreten ist. Ich würde das jedem empfehlen.
Arbeiten Sie mit einer digitalen Strategie?
Ich stand am Anfang, hatte gerade frisch gegründet. Ich wollte und musste auf mich aufmerksam machen, Eigenwerbung betreiben. Erstmal habe ich ganz viele Bilder vom Laden gepostet, dann vielleicht mal den einen oder anderen Wein, dann war auch mal ein Bild von mir mit dabei. Ich habe die Atmosphäre gezeigt, die Produktvielfalt und das alles auf persönlicher Ebene. Eine richtige Strategie hatte ich allerdings nicht.
Auf welche Pferde sollten Gastronomen und Händler setzen?
Die eigene Website ist die Basis. Der Google My Business-Account ist ein absolutes Muss. Instagram gehört auf jeden Fall auch mit dazu. Facebook würde ich auch mit bespielen. Man sollte einfach versuchen, immer präsent zu sein, auch wenn man nur alle paar Wochen mal etwas postet. Über die Kommentare unter den Beiträgen kann man übrigens super mit den Kunden im Gespräch bleiben.
Video: Hinter den Kulissen
Im Video stellt Nina Kolok ihre Vinothek Nina's Vinos vor.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel