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Umweltfreundlichere Diesel-Alternative am Start
Seit Juni 2024 darf der Biodieselkraftstoff HVO 100 an Tankstellen in Deutschland verkauft werden. Er gilt als mögliche umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zum fossilen Diesel.
Mit Blick auf die Klimabilanz bewertet Daniel Janning, Teamleiter Mobilität und Verkehr bei der IHK Nord Westfalen, den Einsatz des neuen Biokraftstoffs grundsätzlich positiv: „HVO 100 kann als erneuerbarer Kraftstoff einen Beitrag zu weniger Emissionen im Verkehr leisten.“ So verbrennt das „Hydrotreated Vegetable Oil“ – was für „mit Wasserstoff behandeltes Pflanzenöl“ steht – sauberer und geruchsärmer als konventioneller Diesel.
HVO 100 gibt es als KlimaDiesel90 auch an Westfalen-Tankstellen.
© Westfalen AG
Die meisten modernen Dieselmotoren verbrennen HVO 100 auch ohne Umrüstung. Dies gilt sowohl für Pkw als auch für leichte und schwere Nutzfahrzeuge. Für die Freigabe von Kraftstoffen für einen Motor sind die Fahrzeughersteller verantwortlich.
Bei der Produktion von HVO in Reinform, HVO 100, werden nachwachsende Rohstoffe verwendet. Als Ausgangsstoff für die ölhaltige Biomasse, der Basis des nachhaltigen Sprits, kommen unter anderem Abfall- und Reststoffe in Frage. Dazu gehören Altspeisefette. So lassen sich rund 90 Prozent der Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) einsparen. Das wegen seiner Produktion in der Kritik stehende Palmöl kann als Rohstoff von Biokraftstoffen nicht auf die THG-Minderungsquote angerechnet werden.
Insbesondere Umweltverbände sehen den neuen Kraftstoff allerdings kritisch, da die Rohstoffe nur in begrenztem Maße nachhaltig verfügbar seien. Aus ihrer Sicht handele es sich daher nur um eine Nischenlösung zum teilweisen Ersatz fossiler Kraftstoffe.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel