Aus den Teilen entstehen unter anderem Bauteile für Kranausleger und Turmstücke. Roboter mit modernster Kameratechnik legen die maximal 1.250 Millimeter breiten und bis zu 100 Millimeter dicken Bleche auf und nehmen sie nach der Verarbeitung wieder ab. „Bisher wurden die Arbeiten der Kantenverrundung von Hand durchgeführt“, sagt Robert Piesche, Ingenieur Fertigungstechnologie bei der Liebherr- Werk Biberach GmbH. Diese Tätigkeit unter Einsatz von Winkelschleifern barg trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen auch immer ein gewisses Unfallrisiko. „Mit der Automatisierung entlasten wir die Mitarbeitenden
von einer monotonen und körperlich anstrengenden Arbeit. Zudem sind sie weniger Schmutz und Lärm ausgesetzt und wir konnten den Arbeitsschutz deutlich erhöhen.“ Darüber hinaus leiste die neue Entgratlinie einen wichtigen Beitrag für die Fertigung von hochwertigen Turmdreh-und Mobilbaukranen, so Piesche.
Auch der Fachkräftemangel war bei der Besichtigung der neuen Anlage ein zentrales Thema. „In Zeiten des Fachkräftemangels kann unsere Robotertechnologie ein entscheidender Baustein sein, um diese Lücke zu schließen und Arbeitsschritte effizienter zu gestalten“, sagte Markus Lindörfer, Automation Specialist bei Teqram B.V., wo die Systeme entwickelt wurden. Liebherr tat sich in diesem Bereich mit der Gewinnung von qualifiziertem Personal immer schwerer. Die Entgratlinie wurde über einen längeren Zeitraum geplant, weshalb der geringere Bedarf an Arbeitsstunden frühzeitig berücksichtigt wurde. Die Mitarbeitenden haben andere Aufgaben am Standort übernommen.
Liebherr setzt bewusst auf europäische Hersteller, nicht nur wegen der Qualität ihrer Produkte, sondern auch wegen des umfassenden Kundenservices. Die Anlage ist im Mai dieses Jahres in Betrieb gegangen und läuft seitdem zuverlässig. Liebherr investiert damit trotz schwieriger konjunktureller Rahmenbedingungen in seinen Biberacher Standort.
WAB