Konjunkturelle Schwäche in der IHK-Region Ulm verfestigt sich
Blick nach vorn hellt nur leicht auf
Arbeitsmarkt zu realen Einkommenssteigerungen, die den privaten Konsum tendenziell stützen. Mit einer Belebung seiner Geschäfte rechnet der Einzelhandel jedoch trotzdem weiterhin nicht. Die zurückgehende Inflation dürfte der Europäischen Zentralbank alsbald Spielräume für Leitzinssenkungen eröffnen, was über sinkende Finanzierungskosten die Talfahrt im Wohnungsbau bremsen sowie die Investitionsbereitschaft fördern könnte.
Viele Unternehmen aus der IHK-Region Ulm scheinen jedoch trotzdem daran zu zweifeln, dass sich die genannten Entwicklungen schon in den nächsten Monaten positiv auf ihre eigenen Geschäfte auswirken werden. Zuversichtlich sind nur minimal mehr Betriebe. Die leichte Erwartungsaufhellung beruht dagegen vor allem darauf, dass die Zahl der Pessimisten von 19 auf 12 Prozent zugunsten der Unternehmen mit gleichbleibenden Erwartungen zurückgegangen ist. Somit blicken weiterhin mehr Unternehmen skeptisch als zuversichtlich nach vorn. Der Grund dieser anhaltenden Skepsis liegt in zahlreichen Risikofaktoren begründet.
Anhaltende Risiken schüren Verunsicherung
Der Dauerstreit innerhalb der Bundesregierung über die künftige Wirtschafts- und Finanzpolitik schürt die Verunsicherung zusätzlich. Wichtige Weichenstellungen bleiben ungewiss und dringend notwendige öffentliche Investitionen verzögern sich auf unbestimmte Zeit. Das bremst nicht nur die aktuelle konjunkturelle Entwicklung, sondern verringert durch die Erosion der Standortqualität auch die langfristigen Wachstumschancen. 47 Prozent der Unternehmen nennen die Wirtschaftspolitik als Risiko, mehr als jemals zuvor. Fast jedes fünfte Industrieunternehmen hat in den letzten drei Jahren Investitionen in Deutschland zugunsten von Investitionen im Ausland zurückgestellt.