„Die beiden Länder Baden-Württemberg und Bayern, die Region, die Deutsche Bahn und die Ulmer Stadtwerke arbeiten Hand in Hand am klimafreundlichen, länderübergreifenden Zugverkehr. Mit den vereinbarten Planungsschritten wird die Regio S-Bahn Donau-Iller eine neue Stufe erreichen. Ein verbesserter Takt und zusätzliche Halte werden den Menschen ein komfortables attraktives Angebot zum Um- und Einsteigen bieten – egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Die Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Untersuchung geben uns Rückenwind. Es lohnt sich, die nächsten Planungsschritte zielgerichtet anzugehen“, so Verkehrsminister Hermann.
Die neue Nutzen-Kosten-Untersuchung für das Gesamtprojekt auf dem bisherigen Planungsniveau zeigt: Die Prognosen für die künftige Zahl der Fahrgäste sind hervorragend und die Ausbauschritte bringen einen Schub für den Schienenpersonennahverkehr in der Region. Außerdem liegt der volkswirtschaftliche Nutzen voraussichtlich deutlich über den veranschlagten Kosten.
Bayern und Baden-Württemberg wollen die Brenzbahn ausbauen
Eine wichtige Schienenstrecke mit gleichzeitig hohem Investitionsbedarf ist die eingleisige noch nicht elektrifizierte Brenzbahn zwischen Ulm, Heidenheim und Aalen. „Mit unserer gemeinsamen Absichtserklärung zur Ko-Finanzierung bekennen sich Baden-Württemberg und Bayern klar zum Ausbau und zur Elektrifizierung der Brenzbahn“, sind sich die beiden Minister einig. Durch die Unterzeichnung über die länderseitige Finanzierung geben die Länder der Region Planungssicherheit.
Seitens der Projektpartner wird eine bundesseitige Förderung durch das GVFG-Programm in Höhe von rund zwei Drittel der 450 Millionen Euro Gesamtkosten angestrebt, die für Ausbau und Elektrifizierung der Brenzbahn zwischen Ulm und Aalen angesetzt sind. Die verbleibenden Kosten sind voraussichtlich durch die beiden Bundesländer und die kommunale Seite zu tragen. Baden-Württemberg übernimmt dabei als ersten Schritt den kommunalen Anteil aus Bayern an den anstehenden Planungen.
Illertalbahn: Entwurfs- und Genehmigungsplanung unterzeichnet
Auch auf den anderen Ästen der Regio S-Bahn Donau-Iller haben die Projektpartner Fortschritte bei den Ausbauplanungen erreicht.
Auf der Illertalbahn zwischen Neu-Ulm und Kempten ist eine Elektrifizierung der 85 Kilometer langen Strecke geplant. Elf Kilometer davon (Neu-Ulm – Senden und Kellmünz – Pleß) sollen zweigleisig ausgebaut werden. Die vom Freistaat Bayern beauftragte Vorplanung ist weitgehend abgeschlossen und der Vertrag für die Entwurfs- und Genehmigungsplanung zwischen dem Freistaat Bayern und der DB ist unterzeichnet. Der Freistaat Bayern stellt dafür knapp 41 Millionen Euro zur Verfügung.
Senden-Weißenhorn: Entwurfs- und Genehmigungsplanung unterzeichnet
Eng verzahnt mit dem Ausbau und der Elektrifizierung der Illertalbahn ist die Elektrifizierung der Strecke Senden – Weißenhorn, die sich im Besitz der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH befindet. Auch für diese Maßnahmen konnte im Rahmen des Lenkungskreises ein Planungs- und Finanzierungsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und der SWU Verkehr GmbH unterzeichnet werden.
Südbahn und Filstalbahn
Neben dem schnellen Verkehr im Regionalexpress soll auf der Südbahn das Angebot als Regio S-Bahn schrittweise ausgebaut werden.
Auch auf der Filstalbahn (Ulm – Geislingen) ist ein halbstündliches Angebot im S-Bahn-Verkehr (ergänzt durch den Regionalverkehr) geplant. Es wird ergänzt durch neue Stationen (beispielsweise in Ulm – Jungingen).
Über die Regio S-Bahn Donau-Iller
Im März 2021 hatten das Land und die Region Donau-Iller in einer Absichtserklärung vereinbart, den Schienenpersonenverkehr gemeinsam im Rahmen des Projektes Regio S-Bahn Donau-Iller zu verbessern. Baden-Württemberg und Bayern haben dazu zusammen mit der Region einen länderübergreifenden Markenauftritt der „Regio S-Bahn Donau-Iller“ entwickelt. Seit Dezember 2021 sind die Fahrzeuge auf den bayerischen und baden-württembergischen Regio S-Bahn-Strecken an den Regio S-Bahn Logos auf den Fahrzeugen zu erkennen.