16.05.2024

Kronach: Wirtschaft trotz besserer Zahlen weiter im Konjunkturtal

Trendauswertung IHK-Gremium Kronach

Die Konjunktur in der Region Kronach bleibt unter Druck, stabilisiert sich aber, wie die jüngste Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken deutlich zeigt. Aufgrund der weniger pessimistischen Erwartungen steigt der Konjunkturklimaindex um 11 auf 98 Punkte.

Die aktuelle Geschäftslage wird durch die befragten Unternehmen der Region Kronach ausgeglichen beurteilt. Jeweils ein Viertel der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer gibt eine positive bzw. negative Lagebeurteilung ab. Damit bleibt die Beurteilung der aktuellen Konjunkturentwicklung gegenüber der Januar-Umfrage fast unverändert. "An diesen Zahlen sieht man, dass es bei der Kronacher Wirtschaft zu einem Stillstand gekommen ist. Was wir benötigen, sind positive Impulse, damit die Konjunktur wieder Fahrt aufnehmen kann", macht Hans Rebhan deutlich, der Vorsitzende des IHK-Gremiums Kronach.

Ein Blick auf Auftragsvolumen und Kapazitätsauslastung machen die Ursachen für die Stagnation deutlich. So berichtet die Hälfte der befragten Unternehmen vom gesunkenen Auftragsvolumen im Inland und knapp ein Drittel von nicht ausreichend ausgelasteten Kapazitäten.

Erwartungen weniger pessimistisch

Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind in der Summe im Saldo zwar noch immer leicht negativ, aber spürbar optimistischer als zuletzt. Konkret prognostizieren 22 Prozent eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, während 26 Prozent der Unternehmen mit einer Verschlechterung rechnen. Zum Vergleich: Im Januar standen 18 Prozent positiver Rückmeldungen 44 Prozent negativer Rückmeldungen gegenüber.

Neueinstellungen geplant trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Diese tendenziell positiven Erwartungen spiegeln sich in den Investitionsplanungen und Beschäftigtenzahlen wider. Der Anteil der Unternehmen ohne Investitionsplanungen im Inland ist vergleichsweise niedrig. Ein Viertel der Unternehmen will seine Inlandsinvestitionen hoch-, ein weiteres Viertel will sie herunterfahren. Im Mittelpunkt stehen Ersatzbeschaffungen (72 Prozent), aber auch der Anteil der Unternehmen, die Investitionen in den Umweltschutz plant, ist mit 41 Prozent hoch. Im Ausland wollen mehr Unternehmen investieren als zuletzt, dort stehen Kapazitätserweiterungen im Mittelpunkt. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen wollen mehr Unternehmen Neueinstellungen vornehmen, wie die jüngste Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt.

Hans Rebhan: "Hürdenlauf für Unternehmen beenden!"

"Die große Aufgabe besteht jetzt darin, den Weg für eine echte Trendumkehr bei den Konjunktureinschätzungen freizumachen. Dafür brauchen wir dringend ein politisches Umdenken mit mehr Entlastung und weniger Hürden für die Unternehmen“, appelliert Rebhan an sie Politik in Brüssel, Berlin, München und auch vor Ort. "Unsere Unternehmen brauchen wieder mehr Vorfahrtsschilder, die ganzen Stoppschilder und vor allem Umleitungsschilder müssen endlich weg!"