07.11.2024

Konjunktur: Leichter Aufwind im Fichtelgebirge

Trendauswertung IHK-Gremium Marktredwitz-Selb

Die vorsichtige Erholung der Wirtschaft in der Region Marktredwitz-Selb setzt sich fort. Laut der Konjunkturumfrage (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 356 KB) der IHK für Oberfranken Bayreuth bewerten die befragten Unternehmen der Region ihre aktuelle Lage im Herbst positiv und damit besser als noch im Frühjahr. Die Geschäftserwartungen hingegen trüben sich zum Start in den Winter leicht ein. Der Konjunkturklimaindex steigt zum zweiten Mal in Folge und liegt nun bei einem Wert von 102.

In der IHK-Konjunkturbefragung für den Herbst 2024 schätzen 28 Prozent der befragten Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Marktredwitz-Selb ihre aktuelle Wirtschaftslage als gut ein, 18 Prozent als schlecht. Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) empfindet die aktuelle Lage als befriedigend. Der Saldo für die Bewertung der Wirtschaftslage schwenkt somit für das Jahr 2024 zum ersten Mal wieder in den positiven Bereich. Entsprechend berichten zwei Drittel der befragten Unternehmen, dass ihre Kapazitäten mindestens befriedigend ausgelastet sind. Doch jedes zweite Unternehmen verzeichnet auch ein gesunkenes Auftragsvolumen im Inland.

„Es ist erfreulich, dass sich die Geschäftslage der Region Marktredwitz-Selb seit Jahresbeginn stetig verbessert hat. Geopolitische Krisen und strukturelle Probleme gehen jedoch auch an der regionalen Wirtschaft nicht vorbei. Die angespannte Situation führt zu Verunsicherung bei unseren Unternehmen. Das zeigt sich deutlich in ihren skeptischen Vorhersagen für die Zukunft“, fasst Dr. Roman Pausch, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Marktredwitz-Selb, zusammen.

Blick in die Zukunft spiegelt wirtschaftliche Verunsicherung

Während 16 Prozent der befragten Unternehmen einer Verbesserung ihrer Geschäftslage für die kommenden zwölf Monate entgegensehen, prognostizieren 21 Prozent eine Verschlechterung. Nach einer ausgeglichenen Beurteilung der Geschäftserwartungen im Frühjahr, kippt der Saldo damit leicht ins Negative.

Auch bei den Investitionen im Inland und bei der Belegschaft am Standort überwiegen im Fichtelgebirge die negativen Stimmen. Die Einschätzung zur Entwicklung der Beschäftigtenzahlen am Standort ist jedoch milder als noch im Frühjahr. „Was die Unternehmen jetzt dringend brauchen, sind verbesserte Rahmenbedingungen und eine verlässliche Wirtschaftspolitik. Nur dann können sie ihre Unsicherheit abschütteln und wieder richtig durchstarten“, mahnt Dr. Roman Pausch.

Mit dem Bruch der Regierungskoalition sind die Unsicherheiten für die Wirtschaft noch größer geworden. Deutschland braucht nun möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung, die die Herausforderungen entschlossen angehen kann.