08.11.2024

Konjunktur Kronach: Geschäftslage aktuell gut – Zukunft ungewiss

Trendauswertung IHK-Gremium Kronach

Zum Start in das Winterhalbjahr vermeldet die Kronacher Wirtschaft in der Konjunkturumfrage (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 355 KB) der IHK für Oberfranken Bayreuth eine im Saldo positive Geschäftslage. Damit hat sich die Situation seit vergangenem Frühjahr verbessert und zeigt sich in Oberfranken vergleichsweise entspannt. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen trüben sich jedoch deutlich ein. Entsprechend sinkt der IHK-Konjunkturklimaindex um 4 Punkte und liegt nun bei 94.

Die Unternehmen der Region Kronach bewerten die aktuelle Geschäftslage im Saldo positiv. Während 26 Prozent der Befragten von einer aktuell guten Lage berichten, geben 19 Prozent eine schlechte Lage zu Protokoll und gut die Hälfte eine befriedigende. Damit verbessert sich die Lagebeurteilung im Landkreis Kronach seit dem Frühjahr. Bezüglich der Kapazitätsauslastung halten sich im Landkreis aktuell positive und negative Stimmen die Waage.

"In Bezug auf die Bewertung der aktuellen Lage, stehen die Unternehmen im Landkreis Kronach ganz gut da. Dieser Zustand ist allerdings fragil, denn der kritische Blick der Unternehmen auf die Zukunft lässt eine Verschlechterung der Konjunktur über den Winter vermuten", so IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach, Hans Rebhan, in einer ersten Zusammenfassung der Ergebnisse. Ein Vorbote einer konjunkturellen Abkühlung stellt die Bewertung des Auftragsvolumens dar. So berichten mehr Unternehmen von einem gesunkenen als von einem gestiegenen Auftragsvolumen im vergangenen halben Jahr (45 im Vergleich zu 20 Prozent).

Im industriell geprägten Wirtschaftsraum Kronach komme hinzu, dass sich Probleme der Automobilindustrie zunehmend auf die mittelständischen Zulieferer in der Region auswirken. "Diese Situation setzt die betroffenen Unternehmen zusätzlich unter Druck“, warnt Rebhan.

Geschäftserwartungen geben nach

Die Geschäftserwartungen der Region Kronach trüben sich ein. Während 17 Prozent der Befragten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten erwarten, rechnet mehr als ein Drittel (35 Prozent) mit einer Verschlechterung.

Luft nach oben gibt es auch bei den Prognosen zur Beschäftigtenzahl am Standort und Investitionen im Inland. Zwar planen mehr Befragte mit steigenden Investitionen als mit sinkenden (17 im Vergleich zu 13 Prozent), doch weitere knapp 30 Prozent geben an, gar keine Investitionen zu tätigen. Hinsichtlich der künftigen Beschäftigtenzahl am Standort rechnet die überwiegende Mehrheit der Befragten (87 Prozent) mit einer gleichbleibenden Belegschaftsgröße.

"Noch immer haben sich die Rahmenbedingungen für die Unternehmen nicht nennenswert geändert. Was es jetzt dringend braucht, sind positive Impulse für die Wirtschaft. Nur so können wir es schaffen, dass die trüben Erwartungen für Kronach nicht Realität werden", so Rebhan.

Mit dem Bruch der Regierungskoalition sind die Unsicherheiten für die Wirtschaft noch größer geworden. Deutschland braucht nun möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung, die die Herausforderungen entschlossen angehen kann.