31.10.2024

US-Wahl für oberfränkische Wirtschaft von hoher Bedeutung

Was IHK-Mitgliedsunternehmen vom Wahlausgang erwarten

Die Wahl im Land der unbegrenzten Möglichkeiten steht kurz bevor. Unbegrenzt sind dabei auch die möglichen Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft. Wie eine Kurzumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth zeigt, rechnen die oberfränkischen Unternehmen je nach Ausgang der Wahl mit sehr unterschiedlichen Konsequenzen für ihre Geschäftsbeziehungen mit den USA.

Aufgrund der am 5. November anstehenden Wahl in den USA, hat die IHK für Oberfranken Bayreuth unter ihren Mitgliedsunternehmen ein Stimmungsbild eingeholt mit welchen Auswirkungen die Unternehmen aufgrund der Wahl rechnen. Beim Ergebnis berücksichtigt wurden ausschließlich Unternehmen mit Geschäftskontakten, Niederlassungen oder Produktionsstätten in den USA. Gut 200 solcher Unternehmen sind bei der IHK für Oberfranken Bayreuth registriert.

Trump oder Harris – mit welchen Auswirkungen die Unternehmen rechnen

Eine deutliche Mehrheit (74 Prozent) bewertet den Ausgang der Wahlen als sehr wichtig oder wichtig für die eigene Geschäftsstrategie. Die befragten Unternehmen stellen dabei der letzten Regierung ein gutes Zeugnis aus. Für 39 Prozent der Befragten haben sich die Geschäftsbeziehungen seit der letzten Wahl etwas verbessert, für neun Prozent sogar deutlich verbessert. Nur sieben Prozent verzeichneten eine Verschlechterung.

Im Falle eines Wahlsieges von Donald Trump erwarten dabei drei Viertel der befragten Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen, dass sich ihre Geschäftsbeziehungen mit den USA verschlechtern werden. Etwa 10 Prozent rechnen mit keinen nennenswerten Veränderungen. Nur wenige der Befragte vermuten eine Verbesserung ihrer Geschäftsbeziehungen unter Trump.

Ganz anders fallen die Erwartungen im Falle eines Wahlsieges von Kamala Harris aus. In diesem Fall rechen über 40 Prozent der Befragten mit einer Verbesserung der Geschäftsbeziehung zu den USA, etwas weniger als die Hälfte erwartet keine Veränderungen. Nur einzelne Befragte prognostizieren eine Verschlechterung ihrer Beziehungen.

Egal wie die Wahl ausgeht: Oberfranken braucht gute Handelsbeziehungen

"Die Umfrageergebnisse zeigen mehr als deutlich, auf welches Ergebnis unsere Unternehmen hoffen", so IHK-Präsident Dr. Michael Waasner. Wichtig sei jetzt, dass möglichst zeitnah ein Sieger feststeht und die Wahlergebnisse auch von allen Beteiligten anerkannt werden. "Egal, wer die Wahl gewinnt: Der Handelspartner USA ist für unsere Unternehmen wichtig. Gute Beziehungen zu den USA sind deshalb unabdingbar!", macht Dr. Waasner deutlich. "Das ist auch ein klarer Arbeitsauftrag an die Politik in Brüssel und Berlin."
Die USA waren 2023 vor Österreich und China wichtigster Abnehmer bayerischer Produkte (Exportvolumen: 28,4 Mrd. Euro). Bei den Importen liegen die USA auf Rang 6 nach China, Österreich, Tschechien, Italien und Polen (Importvolumen: 13,4 Mrd. Euro).

Zusätzlich wurden die oberfränkischen Unternehmen nach ihrer Einschätzung zu den größten Risiken für Ihre Geschäftstätigkeit im Zuge der US-Wahl gebeten. Jeweils über 80 Prozent der Befragten befürchten höhere Zölle und Handelshemmnisse sowie Auswirkungen von Sanktionen der US-Regierung auf andere Weltmärkte. Daneben sieht fast jedes zweite befragte Unternehmen in der Instabilität der Finanzmärkte ein Risiko.