07.11.2024
Hofer Konjunktur tritt auf der Stelle
Trendauswertung IHK-Gremium Hof
Die wirtschaftliche Situation der Region Hof ist nach wie vor gut. Bei der Konjunkturbefragung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 355 KB) der IHK für Oberfranken Bayreuth beurteilen die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Hof ihre aktuelle Geschäftslage leicht positiv, bei den Erwartungen überwiegen hingegen die pessimistischen Stimmen. Die Hofer Konjunktur zeigt damit seit der vorangegangenen Frühjahrsbefragung kaum Veränderung. Der IHK-Konjunkturklimaindex bleibt zum Start in das Winterhalbjahr annähernd konstant und beträgt 97 Punkte.
In der IHK-Konjunkturbefragung im Herbst bewerten 30 Prozent der Unternehmen aus der Region Hof ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 26 Prozent als schlecht und 44 Prozent als befriedigend. Damit wird die Lage ähnlich bewertet wie in der Frühjahrsbefragung.
„Die leichte Erholung, die sich in der Frühjahrsumfrage gezeigt hatte, konnte sich bedauerlicherweise nicht verfestigen. Ein Blick in die Auftragsbücher der regionalen Unternehmen zeigt zudem, dass sich die Lagebeurteilung mittelfristig weiter verschlechtern könnte“, erläutert Michael Bitzinger, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Hof. So berichtet knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) von gesunkenen Aufträgen im Inland in der vorangegangenen sechs Monaten. Nur 17 Prozent geben ein gestiegenes Auftragsvolumen zu Protokoll. Luft nach oben gibt es auch bei der Kapazitätsauslastung. 29 bzw. 27 Prozent der Unternehmen berichten davon, dass ihre Kapazitäten voll bzw. nicht ausreichend ausgelastet sind.
Geschäftserwartungen weiterhin angespannt
Bei den Geschäftserwartungen für die folgenden zwölf Monate überwiegen die negativen Stimmen. Während nur 13 Prozent der Befragten der Region Hof mit einer Verbesserung ihrer Lage rechnen, prognostizieren 22 Prozent eine Verschlechterung. Damit sind die Geschäftserwartungen ähnlich negativ wie bereits im Frühjahr.
Kritisch ist der unternehmerische Blick auch bei den Voraussagen zu Investitionen im Inland und zu Beschäftigtenzahlen am Standort. So rechnen mehr Unternehmen mit sinkenden als mit steigenden Inlandsinvestitionen (21 im Vergleich zu 18 Prozent). Gut ein Viertel der Befragten gibt zudem an, keine Investitionen zu tätigen.
„Sorge bereiten mir zudem die Angaben zu den Beschäftigtenplanungen in der Region Hof“, so Bitzinger. Während nur sechs Prozent der befragten Unternehmen mit einer Zunahme ihrer Belegschaften am Standort rechnen, sehen ganze 30 Prozent einem Personalabbau entgegen. „Die Signale aus der Wirtschaft sind mehr als alarmierend. Die Politik muss dies jetzt ernst nehmen und handeln. Was unsere Unternehmen dringend brauchen, sind Investitionsanreize und Entlastungen, vor allem bei Bürokratie und Energiekosten“, so der Gremiumsvorsitzende. Mit dem Bruch der Regierungskoalition sind die Unsicherheiten für die Wirtschaft noch größer geworden. Deutschland braucht nun möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung, die die Herausforderungen entschlossen angehen kann.