Für eine buntere Innenstadt

Cafés, Restaurants, Kunstateliers und kleine Läden, Gäste tummeln sich auf der Straße, hunderte von Schuhen hängen zwischen den Gebäuden – die Norderstraße in Flensburg ist in den vergangenen Jahren zu einem Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen geworden. Dennoch ist Leerstand immer wieder ein Thema. Isabell Jetchev, Inhaberin des Café Isa, schafft Abhilfe: Sie erweitert ihren Laden mit Räumlichkeiten im Nachbargebäude. Dort sollen Lesungen und Workshops stattfinden und mehr Platz für ihre Gäste entstehen. „Wir möchten neue Dinge ausprobieren und sind offen für Ideen“, so die Gründerin.

Seitdem sie im Jahre 2018 ihr Café eröffnet hat, hat sich viel getan. „Ich bin in Flensburg aufgewachsen und kenne die Stadt dementsprechend schon lange. Besonders in den letzten Jahren sind viele unterschiedliche Geschäfte und Lokalitäten dazugekommen“, sagt Jetchev. Die Stadt sei heute bunter und vielfältiger, besonders durch die Auszubildenen und Studierenden. Als Konkurrenz sieht sie die anderen Betreiber nicht: „Die Räumlichkeiten sind überschaubar und Plätze begrenzt. Wir ergänzen uns da sehr gut.“

Als Unternehmerin und Gründerin weiß Isabell Jetchev aber auch, wie schwierig es sein kann, ein Geschäft zu führen. „Besonders der Anfang war eine große Herausforderung. Anträge dauern unfassbar lange. Ich habe viel Zeit mit Warten verbracht, währenddessen aber bereits monatelang Miete gezahlt“, sagt sie. Dass das davon abhalte zu gründen, könne sie gut verstehen. Und auch die Preissteigerungen spürt sie: „Betriebs- und Personalkosten steigen, Mieten sind teurer – wenn dann etwas kaputt geht, kann das ein großes Problem sein.“ Ihrer Meinung nach muss es leichter gemacht werden, zu gründen und Betriebe zu führen, indem bürokratische Auflagen abgebaut werden: „Flensburg hat viel zu bieten – aber da ist noch viel Platz für Neues.“

Joana Detlefs

Veröffentlicht Juli 2024