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Neue Impulse für die Zentren
Leerstand, Online-Handel und fehlende Besucher stellen die Innenstädte vor Herausforderungen.Heide und Schleswig möchten mit neuen Marketingstrategien ihre Stadtkerne attraktiver gestalten.
© Dirk Jacobs/Heide Stadtmarketing GmbH
Zwei Passanten blicken durchs Schaufenster, drinnen begutachtet eine Kundin interessiert die ausgestellten Dekoartikel und im Gruppenraum bespricht sich ein Team aus vier Personen. Die Marktbude in der Heider Innenstadt ist gut besucht an diesem Donnerstagmorgen im August. Erst Anfang des Jahres eröffnete die Heide Stadtmarketing GmbH in Kooperation mit der Fachhochschule Westküste und der IHK Flensburg das Multifunktionshaus am Südermarkt. Es soll Coworking, Veranstaltungsfläche und Pop-up-Store vereinen. „Das Konzept der Marktbude entwickelt sich stetig weiter“, sagt Innenstadtmanagerin Sandra Hief. Coworking-Plätze und Konferenzräume werden bereits gut angenommen. „Mit der Nähe zur Nordsee wird auch Workation, eine Kombination aus Arbeit und Urlaub, ein größeres Thema“, erklärt Geschäftsführer Michael Schittek. Im Multifunktionsraum finden Veranstaltungen wie Seminare oder Vorträge statt, aber auch Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstlern. „Im Pop-up-Store können sieben bis acht Aussteller die verschiedenen Verkaufsflächen mieten und ihre Produkte darbieten. Sie werden dann prozentual an den Verkäufen der Mitaussteller beteiligt“, erklärt Sandra Hief. Manfred Schlüter hat bereits mehrere Male in der Marktbude ausgestellt, um seine selbstgebauten Möbelstücke und Dekoartikel für Haus und Garten zu verkaufen. Er ist dankbar für die Möglichkeit: „Die Marktbude ist eine tolle Sache. Wir können unsere Produkte zu überschaubaren Konditionen präsentieren und lernen gleichzeitig voneinander.“
Direkt am Marktplatz gibt es aber noch weitere Aufgaben für das siebenköpfige Team der Heide Stadtmarketing GmbH. „Wir betreuen jährlich wiederkehrende Projekte wie den Frühlings- und Blumenmarkt, die Kohltage in Heide, die Heider Winterwelt oder den Marktstrand. Diese Veranstaltungen möchten wir weiter ausbauen“, so Michael Schittek. Zum alltäglichen Geschäft gehören neben dem Innenstadtmanagement die Unterkunftsvermittlung, der Betrieb der Tourismusinformation und des Wohnmobilstellplatzes sowie Vermittlung von Leerstand. „Bei gewerblichen Anfragen helfen wir gerne weiter, indem wir Kontakte knüpfen“, so Schittek weiter.
Das Konzept der Marktbude entwickelt sich stetig weiter.Innenstadtmanagerin Sandra Hief
Zudem sind für die Heider Innenstadt einige Verschönerungsmaßnahmen geplant, zum Beispiel die Aktion „Kunst unter Strom“. Es sollen Stromkästen mit Comiczeichnungen versehen und zu einem Rundgang zusammengefasst werden – unter Einbindung der Museumsinsel Lüttenheid. Verschiedene Bepflanzungsmaßnahmen sowie die Schaffung von Verweilmöglichkeiten sind ebenfalls in Planung.
„Im Wettkampf mit anderen Städten ist es wichtig, sich abzugrenzen“, sagt Helge Schütze, Geschäftsführer der Stadtmarketing Schleswig GmbH. 2009 gründete sich das Unternehmen aus einer Initiative der lokalen Wirtschaft heraus. Das dreiköpfige Team entwickelt gemeinsam mit Betrieben und Anwohnern Konzepte für eine attraktivere Innenstadt, verwaltet Fördermittel für Investitionen und organisiert Veranstaltungen wie das Lichterfest oder die verkaufsoffenen Sonntage. Ein Kernprojekt: Bis 2032 ist geplant, die Innenstadt rund um das Gebiet der Ladenstraße im Stadtweg inklusive neuem ZOB und Parkhaus zu sanieren. „Der Bedarf der Besucher hat sich verändert. Während sie vor zehn Jahren noch zum Einkaufen in die Stadt gekommen sind, ist es heute ein Ort, um Freunde zu treffen, etwas gemeinsam zu essen oder zu trinken und nebenbei dann in einem Geschäft zu stöbern“, so Schütze.
© Foto Sliasthorp GmbH/Stadtmarketing Schleswig GmbH
Um die Innenstadt zu einem attraktiven Aufenthaltsort zu entwickeln, haben die Stadt, die Stadtmarketing GmbH und die IHK das Projekt „Schleswig Fonds“ im
Jahr 2022 gestartet. Jeder private Euro von Anwohnern, Eigentümern, Partnerschaften oder Unternehmen wird mit dem Geld aus dem Topf der Städtebauförderung verdoppelt. Helge Schütze erklärt: „Privatleute, Vereine, Organisationen oder Betriebe können ihre Ideen und Konzepte vorbringen. Ein Beirat aus Investoren, Gewerbebetreibenden, Eigentümern und Anwohnern entscheidet schließlich darüber, welche Maßnahmen damit finanziert werden. Der Schleswig Fonds ist mit etwa 100.000 Euro gut gefüllt.“ Bisher haben sie so etwa in eine Fahrradreparaturstation, Sitzbänke, Bepflanzung, ein Innenstadtklavier oder in ein innovatives Beleuchtungssystem investiert. „Die Angebote werden gut angenommen“, so Schütze. Es gehe darum, die Menschen in die Innenstadt zu locken und sie mit einem Wohlfühl-Gefühl nach Hause gehen zu lassen. Das Konzept soll insbesondere die Unternehmer vor Ort stärken.
Jahr 2022 gestartet. Jeder private Euro von Anwohnern, Eigentümern, Partnerschaften oder Unternehmen wird mit dem Geld aus dem Topf der Städtebauförderung verdoppelt. Helge Schütze erklärt: „Privatleute, Vereine, Organisationen oder Betriebe können ihre Ideen und Konzepte vorbringen. Ein Beirat aus Investoren, Gewerbebetreibenden, Eigentümern und Anwohnern entscheidet schließlich darüber, welche Maßnahmen damit finanziert werden. Der Schleswig Fonds ist mit etwa 100.000 Euro gut gefüllt.“ Bisher haben sie so etwa in eine Fahrradreparaturstation, Sitzbänke, Bepflanzung, ein Innenstadtklavier oder in ein innovatives Beleuchtungssystem investiert. „Die Angebote werden gut angenommen“, so Schütze. Es gehe darum, die Menschen in die Innenstadt zu locken und sie mit einem Wohlfühl-Gefühl nach Hause gehen zu lassen. Das Konzept soll insbesondere die Unternehmer vor Ort stärken.
Im Wettkampf mit anderen Städten ist es wichtig, sich abzugrenzen.Helge Schütze, Geschäftsführer der Stadtmarketing Schleswig GmbH.
Es gibt noch viel zu tun für das Team der Stadtmarketing Schleswig GmbH. „Wir möchten die Stadt langfristig neu denken, die Innenstadt und das Gewerbe in den Außenbereichen zusammenbringen und für die Region Besucher und Fachkräfte gewinnen.“
Joana Detlefs
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Joana Detlefs