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Mit Mut zum neuen Möbelhaus
Das Möbelhaus und Küchenstudio Hesebeck Home Company in Henstedt-Ulzburg hat mitten in der Krise in einen Neubau investiert. Geschäftsführer Stefan Langbehn berichtet von den Herausforderungen, die damit einhergingen.
Hesebeck-Geschäftsführer Stefan Langbehn im Foyer des Möbelhauses
© IHK/Tietjen
Stefan Langbehn schreitet durch das lichtdurchflutete Foyer des großen Einrichtungshauses – vorbei an hohen Grünpflanzen und hellen Holzpaneelen – in die neue Küchenausstellung. Langbehn leitet in fünfter Generation die Hesebeck Home Company und beschäftigt rund 65 Mitarbeiter – vom Einrichtungsfachberater bis zum hauseigenen Montagetischler. Das Jahr 2023 hatte es für das Traditionshaus in sich. Acht Millionen Euro investierte das Unternehmen in eine Rundumerneuerung: Der Anbau vergrößerte die Verkaufsfläche um ein Drittel auf 10.000 Quadratmeter. Das neue Foyer verbindet das bestehende Möbelhaus mit dem Neubau, der die Küchenwelt beherbergt. Geplant war die Investition schon länger, nur die globalen Krisen der vergangenen Jahre hatte der Familienbetrieb nicht auf dem Zettel.
Die Planungen und Budgets seien bereits vor der Coronakrise und dem Ukrainekrieg festgezurrt worden, erzählt Langbehn. Trotz der unübersichtlichen Situation habe sich das Familienunternehmen dafür entschieden, den Plan zwischen den Jahren 2022 und 2023 durchzuziehen. „Der Bau hat sich durch die Energiekrise, verzögerte Baugenehmigungen und die Materialknappheit am Markt um rund 20 Prozent verteuert. Ebenfalls stiegen in dieser Zeit die Zinsen und eingeplante Fördertöpfe gab es plötzlich nicht mehr“, erzählt Stefan Langbehn. Die Entscheidung, den Umbau anzugehen, habe das mittelständische Unternehmen jedoch nicht bereut. „Wer in der Krise investiert, wird profitieren. Davon sind wir nach wie vor überzeugt“, so der gelernte Tischler und Absolvent der Fachschule des Möbelhandels in Köln.
Für den neuen Anbau mussten der 1982 errichtete Discountmöbelmarkt und eine alte Tischlerei auf dem Firmengelände weichen, die zu den ersten Gebäuden des heute riesigen Gewerbegebiets in Hamburgs Norden gehörten. Mit dem Umbau und dem Abriss des Discounters schloss die Hesebeck Home Company auch eine Umstrukturierung ab: die Konzentration auf eine Markenstrategie.
Vorderansicht des Neubaus
© Hesebeck Home Company
Vor allem der Innenausbau der neuen Küchenwelt sei sportlich gewesen, berichtet Langbehn. Rund 90 Küchen stellt das Unternehmen in sogenannten Wohnkojen für seine Kunden auf. Der Fokus der Ausstellung liegt auf Qualitätsküchen aus dem mittleren bis hochwertigen Segment, darunter auch viele Küchen aus Massivholz. „Die Küche ist heute der Lebensmittelpunkt vieler Familien. Gerade in Neubauten gibt es fast nur noch offene Küchen mit Hauswirtschaftsraum, da oftmals keine Kellergeschosse mehr gebaut werden“, so Langbehn.
Die Themenwelten der Küchenausstellung sind zahlreich – auch Modelle für Tiny Houses liegen im Trend. Und Kunden können auf Wunsch mit einer VR-Brille die Küchenplanung dreidimensional erleben. Das Familienunternehmen setze nicht nur auf Innovation, sondern auch auf das Thema Nachhaltigkeit. Eine Fotovoltaikanlage und ein Blockheizwerk sorgen für eine effiziente Energieversorgung des Möbelhaues.
Benjamin Tietjen
Mai 2024
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Benjamin Tietjen