Stationärer Einzelhandel

Digitales Potenzial nutzen

Im stationären Einzelhandel gibt es großes Potenzial für Digitalisierung und Automatisierung. Im Fokus steht dabei das Warenwirtschaftssystem (WWS) beziehungsweise Enterprise Resource Planning (ERP). Aber auch digitale Sichtbarkeit ist unverzichtbar.
Die Vorteile der Einführung eines WWS sind aus Händlersicht vor allem ein einheitlicher Datenbestand sowie die Automatisierung, Transparenz und bessere Auswertung der Prozesse. Eng verbunden damit ist der Einsatz digitaler Bezahl- und Kassensysteme, die betriebliche Abläufe, insbesondere buchhalterische, unterstützen können. Aber auch ohne Systemanwendungen sind erste Schritte möglich, um Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Dazu zählen die Einrichtung zum bargeldlosen Bezahlen, die Nutzung von E-Bons sowie die digitale Terminbuchung. Auch mit Displays kann am Point of Sale gearbeitet werden.
Ein entscheidender Punkt im stationären Geschäft ist und bleibt die digitale Sichtbarkeit. Hier ist ein Eintrag und dessen Pflege bei Google My Business wichtig. Eine eigene Homepage hilft zusätzlich, das Angebot, aber auch das Unternehmensprofil darzustellen. Ein weiterer wichtiger Aspekt der digitalen Sichtbarkeit im Übergang zur digitalen Kundenerreichung ist die Nutzung von sozialen Medien. Diese Kanäle bieten vor allem kleinen Einzelhändlern mit einem handverlesenen Sortiment hohes Potenzial. Aber auch mit einem klassischen Newsletter kann Kundenbindung erzeugt werden. Vorteil ist dabei der deutlich geringere Zeitaufwand. Mit der Einrichtung eines Webshops oder dem Verkauf über die sozialen Medien und andere Kanäle wie Plattformen oder Apps erweitert sich der Vertrieb und stellt damit auch ein neues Geschäftsfeld dar. Hier spielt ebenfalls die Sichtbarkeit des Online-Vertriebskanals eine Rolle. So kann es besonders für Fachhändler sinnvoll sein, einen gemeinsamen Kanal zu betreiben, um die digitale Reichweite zu erhöhen. Die Verknüpfung der Vertriebskanäle (Omnichannel) ist eine weitere Erleichterung für die Kunden, die besonders an den Servicegedanken anknüpft.
Andere Services bieten zum Beispiel digitale Assistenten zur Selbstbedienung sowie Selbstbedienungskassen. Aber auch Altbewährtes kann in die neue Zeit übersetzt werden, wie die digitale Kundenkarte über eine App-Funktion. Wichtig bleibt auch bei digitalen Unternehmensprozessen, diese am Kunden auszurichten und die Zielgruppe, ihre Erwartungen und Wünsche zu kennen.
Inga Weitemeyer
Veröffentlicht am 30. November 2021