Innovative Projekte für mehr Inklusion
„SpiegelSinn“ ist ein halbdurchlässiger Spiegel mit einem Mini-Computer und einer Kamera. Er nutzt maschinelles Lernen, um die Erscheinung des Nutzers zu analysieren und Fehler wie auf links gedrehte Hemden, ungleiche Schuhe oder Flecken auf der Kleidung zu erkennen. „Sobald eine Person etwa drei Sekunden vor dem Spiegel steht, analysiert er das Erscheinungsbild und gibt ein visuelles und akustisches Feedback, ob alles ok ist oder nicht“, erläutert der Ingenieur Dietmar Lamichhane die Funktion. Gemeinsam mit der Anthropologin Kamala Lamichhane aus Nepal, die in Riedlingen Projektmanagerin im sozialen Bereich ist, hatte er die Idee entwickelt.
Die zweite Projektidee „Smelli“ kam vom Team der Technischen Hochschule Ulm (links oben). Es handelt sich dabei um ein kleines, tragbares Gerät, das verschiedene Gerüche identifizieren und klassifizieren kann. Ziel ist es, Menschen mit einer Beeinträchtigung des Geruchssinns zu unterstützen, ihre persönliche Hygiene zu überwachen und die Qualität von Lebensmitteln zu prüfen. Das Gerät soll über einfache Benutzeroberflächen verfügen und klare, diskrete Rückmeldungen durch Lichtsignale oder Vibrationen geben.
© Lebenshilfe Donau-Iller
Weiterverfolgt werden beide Projektideen
Der erste INKLUBATOR-Preis Deutschlands ging an Kamala und Dietmar Lamichhane und ihre Idee des sehenden und sprechenden Spiegels. Sie erhalten ein Startkapital von 50.000 Euro für die Umsetzung und werden kontinuierlich begleitet. „Die Entscheidung war wirklich schwierig. Beide Ideen sind klasse!“, so Jürgen Heinz, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Donau-Iller und Teil der 12-köpfigen Jury. Gemeinsam mit Selbstvertreterin Lydia Peter übergab er den in den Donau-Iller Werkstätten gefertigten Preis (links unten). „Frau und Herr Lamichhane, man spürt, dass Sie mit viel Herz am Thema dran sind. Deshalb freuen wir uns mit Ihnen auf die Umsetzung des Spiegels.“
Die Technische Hochschule Ulm belegt mit der Projektidee „Smelli“ den zweiten Platz. Der Alltags-Helfer wird ab diesem Herbst von Studierenden des Studiengangs Digital Media und ihrem Professor und Projektleiter Damian Gerbaulet weiterentwickelt, auf Machbarkeit geprüft und umgesetzt.
WAB