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Gemeinsam innovativer

Eigene Ressourcenengpässe und der Wunsch, frühzeitig einen Wissensvorsprung gegenüber Wettbewerbern zu besitzen, sind vorrangige Motive, warum mittelständische Unternehmen im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft gemeinsam mit Startups, Forschungseinrichtungen oder anderen Wirtschaftsunternehmen innovative Projekte initiieren – und umsetzen.
Besonders aktiv sind dabei nach Untersuchungen des IfM Bonn etablierte kleine und mittelgroße Familienunternehmen aus dem produzierenden Sektor. Schließlich verfügen Unternehmen dieser Größe meist weder über eine eigene Forschungs-und Entwicklungsabteilung noch über ausreichende finanzielle Ressourcen, um konstant Innovationen hervorbringen und umsetzen zu können. Auch fällt es ihnen im Gegensatz zu Großunternehmen und Startups schwerer, Fachkräfte mit innovativem Wissen zu gewinnen.

Unterschiedliche Partner für unterschiedliche Ziele

Um die eigenen fehlenden Fähigkeiten zu kompensieren, intensiviert ein Teil der mittelständischen Unternehmen ihre innovative Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten. Ein anderer Teil der kleinen und mittleren Unternehmen sucht hingegen gezielt die Zusammenarbeit mit innovativen Startups oder Forschungseinrichtungen. „Kollaborationen mit Startups werden insbesondere dann genutzt, wenn neue Technologien und Märkte erschlossen werden sollen. Dagegen werden Forschungseinrichtungen meist als Partner ausgewählt, wenn die Unternehmen besonders risikobehaftete und kapitalintensive Innovationen umsetzen wollen. Auf diese Weise können die etablierten mittelständischen Unternehmen ihre Investitions- und Innovationsrisiken reduzieren“, berichtet IfM-Wissenschaftler Jonas Löher.

Nebeneffekt: Entstehung neuer Geschäftsmodelle

„Insgesamt zeigt sich, dass die mittelständischen Unternehmen längst erkannt haben, dass sie die Wende hin zu einer dekarbonisierten und zirkulären Wirtschaft aktiv angehen müssen. Entsprechend müssen sie Marktpotenziale und die Chance auf Technologieführerschaft in nachhaltigen Zukunftsfeldern für sich erschließen. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die Unternehmen innovationsaktiv und in starke Innovationsökosysteme eingebettet sind“, resümiert Armando García Schmidt, Senior Expert bei der Bertelsmann Stiftung.
WAB