24.07.2023

Gründungen auf Tiefpunkt - Gründungsinteresse nimmt aber wieder zu

DIHK veröffentlicht aktuellen Gründungsreport
Mit dem DIHK-Gründerreport werden durch die Deutsche Industrie- und Handelskammer regelmäßig die aktuellen Entwicklungen beim Gründungsgeschehen in Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen analysiert.
Immer weniger Menschen in Deutschland wollen ein Unternehmen gründen und sich selbstständig machen. Das ist das besorgniserregende Ergebnis des diesjährigen DIHK-Reports Unternehmensgründung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 705 KB), mit der die Deutsche Industrie- und Handelskammer regelmäßig die aktuellen Entwicklungen beim Gründungsgeschehen in Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen analysiert.
Der Negativtrend bei den Gründungen ist eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Wirtschaft
, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian.
Dem deutschen Mittelstand droht nach und nach das Fundament wegzurutschen.
Erfreulich: Das Gründungsinteresse von Frauen ist stabil. Für sie zählen insbesondere Flexibilität und bessere finanzielle Anreize sowie, dass sie einen gesellschaftlichen Beitrag leisten können.    
Die DIHK fordert umgehend Aktivitäten der Politik für ein unternehmerfreundlicheres Umfeld.
Seit 13 Jahren interessieren sich stetig weniger Menschen für eine Gründung, es ist der Tiefpunkt seit Beginn der Erhebung
, so Peter Adrian. Es sei dringend geboten, das Unternehmertum in Deutschland stärker in den Fokus zu rücken.
Dies ist eigentlich die Zeit der Macherinnen und Macher. Mit der digitalen Transformation, der Energiewende und den Chancen der Künstlichen Intelligenz warten viele Herausforderungen auf uns. Ich appelliere an die Politik, gezielt Anreize zu setzen, damit wieder mehr Menschen mit Freude ein Unternehmen gründen.
Auch die Online-Umfrage der DIHK unter gut 600 Start-ups und Jungunternehmern ergab, dass sie nicht zufrieden mit der deutschen Wirtschafts- und Standortpolitik sind. Die Qualität Deutschlands als Gründungsstandort bewerteten sie gerade mal mit einem schwachen befriedigend.
Mit immer wachsender Bürokratie, hohen Steuern, schlechten Digitalstandards und steigenden Kosten verprellen wir potenzielle Jungunternehmer
, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian.
Der Aufwand für Dokumentations- und Meldepflichten, Verwaltungsgänge und Normerfüllung schreckt ab und hemmt die Unternehmen mehr und mehr.
Die Wirtschaft brauche deshalb gebündelte, einfache und schnelle Prozesse.
Wir brauchen eine digitale Verwaltung, schnelle Genehmigungen, überschaubare Steuern sowie weniger Regulierungen.
Die IHK Dresden stellt nach den schwierigen Corona-Jahren zuletzt wieder ein gestiegenes Gründungsinteresse fest. So steigen die Beratungszahlen der Gründungsberater des IHK.GründerService und die Teilnehmerzahlen am Gründerabend bzw. den Existenzgründervorträgen. Vor allem in den Branchen Gastronomie und Handel gibt es wieder vermehrt Interesse.