05.09.2024
Innereuropäischer Handel braucht Stärkung
Der IHK-Fachausschuss Außenwirtschaft traf sich Anfang September in der Dresdner Topas GmbH. Bevor Geschäftsführerin Claudia Jahn-Wolf durch die Werkhallen des Spezialisten für Partikel-, Analyse- und Sensortechnik führte, informierten sich die Fachausschussmitglieder über ein Treffen von IHK-Vertretern mit der Geschäftsführerin der British Chamber of Commerce (BCCG), Ilka Hartmann.
Als größte britische Handelskammer in Europa ist die BCCG mit ihrem britisch-deutschen unternehmerischem und institutionellem Netzwerk eine wichtige Anlaufstelle für Unternehmen und Fachleute, die Beratung in britisch-deutscher Wirtschaft und Handel suchen. Im Vordergrund der Gespräche standen daher der Ausbau und die Nutzung von Netzwerkkontakten zwischen sächsischen und britischen Unternehmen.
Anknüpfend an die Thematik deutsch-britischer und damit innereuropäischer Handelsbeziehungen stimmte sich der Fachausschuss über den Inhalt eines wirtschaftspolitischen Positionspapiers zum „EU-Binnenmarkt der Zukunft“ ab, das nach der Vorstellung und Legitimierung im Präsidium und in der Vollversammlung der IHK Dresden die Arbeit der Kammer gegenüber der europäischer Politik bestimmen soll. Das Papier verdeutlicht, dass der EU-Binnenmarkt für die sächsische Wirtschaft von großer Bedeutung ist, insbesondere der Handel mit den EU-27-Ländern. Trotz der Vorteile gibt es aber immer noch bürokratische und regulatorische Hürden, die die volle Integration und das Potenzial des Marktes hemmen. Zukünftige Herausforderungen bestehen deshalb in der Harmonisierung technischer Standards, dem Abbau bürokratischer Hürden und der Stärkung europäischer Interessen in globalen Märkten. Zudem müssen Mitarbeiterentsendungen vereinfacht und der Talent-Pool in der EU besser zugänglich gemacht werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte die EU ihre Industriepolitik verstärkt harmonisieren und klare Regeln für den Binnenmarkt schaffen, fordert der Ausschuss in seinem Positionspapier.
Das nächste Treffen – eine gemeinsame Sitzung der Fachausschüsse Außenwirtschaft der mitteldeutschen IHKs aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – findet am 24. Oktober im US-Generalkonsulat in Leipzig statt. Dabei will man sich mit den Auswirkungen und Perspektiven der US-Wahl für Deutschland beschäftigen. Gegenübergestellt werden die unterschiedlichen Ansätze von Kamala Harris und Donald Trump und wie ihre wirtschaftspolitischen Entscheidungen die Marktchancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen in den USA beeinflussen könnten.
Sitzung des IHK-Fachausschusses Außenwirtschaft
© IHK Dresden
Die Mitglieder des IHK-Fachausschusses bei einem Rundgang in der Topas GmbH in Dresden.