Leitartikel

Energiewende in der Region

Es ist wohl einer der größten Transformationsprozesse des Landes: Damit Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral werden kann, sollen 2 Prozent der Flächen für erneuerbare Energien genutzt werden, darunter 1,8 Prozent für Windkraft und mindestens 0,2 Prozent für Freiflächenphotovoltaik – das ist mehr als der Anteil der Industrie- und Gewerbeflächen in den IHK-Regionen Bodensee-Oberschwaben und Ulm. Investoren zeigen großes Interesse, auch kleine und mittelständische Unternehmen wollen sich einbringen. Doch sowohl der fehlende Netzausbau als auch die bürokratischen Hürden wirken bremsend. Es ist eine Herausforderung, zwischen Anwohnerbelangen, Arten- und Umweltschutz, militärischen Zonen und windschwachen Gebieten den idealen Standort zu finden. Wir haben nachgefragt: Wie läuft die Suche nach geeigneten Flächen bei den Regionalverbänden? Welche Herausforderungen sehen Unternehmen und Investoren? Und wo gibt es Hürden, wo bereits erste Erfolge?
Der Zeitplan ist straff. Das am 1. Februar 2023 von der Bundesregierung beschlossene Wind-an-Land-Gesetz sieht vor, dass die Bundesländer bis zum 31. Dezember 2032 eine Fläche von 1,8 Prozent für Windenergie bereitstellen müssen; Baden- Württemberg hat den Zeitplan sogar auf Ende 2025 vorgezogen. „Die Fläche entspricht bei uns der Summe an Gewerbegebieten, die über Jahrzehnte gewachsen sind“, betont Wolfgang Heine, Verbandsdirektor des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben. Konkret liegt das Flächenziel in seiner Region bei 6.300 Hektar. „Da eine Windkraftanlage mit Abständen etwa 30 Hektar benötigt, sprechen wir von etwa 200 Windrädern.“ Momentan gebe es 14 aktive Windkraftanlagen. „Eine Herkulesaufgabe“, sagt Heine. Alle zwölf Regionalverbände Baden-Württembergs arbeiten daran, passende Flächen für Windkraftanlagen auszuweisen. Bis zum 1. Januar 2024 müssen sie ihren Teilregionalplan offenlegen, sodass öffentliche und private Personen dazu Stellung beziehen können. Ihr Ziel: Flächen mit „guter Eignung bei wenig Konfliktpotenzial“ zu finden. Es gibt Bereiche, die für Windkraftanlagen ausgeschlossen sind – wie Naturschutz- oder Wohngebiete. Wasser-, Arten- und Denkmalschutz, zivile Luftfahrt und Landesverteidigung werden ebenfalls mitberücksichtigt. „Als Regionalverband suchen wir geeignete Flächen“, so Heine. „Den genauen Standort können wir nicht bestimmen. Der liegt in den Händen der antragstellenden Projektierer.“

Ausschlusskriterien für Windkraftanlagen

Das wohl wichtigste Kriterium ist die Windhöffigkeit. Liegt diese bei unter 190 Watt pro Quadratmeter, ist die Windkraftanlage in der Regel nicht rentabel. Hier steht der Regionalverband vor einem Problem, denn am Bodensee herrscht sprichwörtlich Flaute. „Die Landkreise Sigmaringen und Ravensburg müssen 95 Prozent an Flächen stemmen, während der Bodenseekreis nur 5 Prozent beitragen kann“, so Heine. Dies liege neben der geringen Windhöffigkeit auch an der dichten Besiedlung. Die Landkarte am Ende des Ermittlungsprozesses zeigt, dass nicht viel Platz übrigbleibt. Dennoch ist der Verbandsdirektor überzeugt, das Flächenziel zu erreichen. Einen geeigneten Standort sieht Heine auch im Altdorfer Wald. „Wälder sind durch ihre oft anzutreffenden Anhöhen und Abstände zu Wohnsiedlungen prädestiniert für Windräder“, weiß der Experte. Aber: „Die Anlagen sind nicht unsichtbar. Das Landschaftsbild wird sich verändern.“ Besser sieht die Situation bei Freiflächen-Photovoltaik aus. Nach Ende der Ausschlussverfahren bleiben rund 30 Prozent an Flächen übrig. Mit einem Anteil von 0,2 Prozent an den erneuerbaren Energien entspricht dies in der Region Bodensee Oberschwaben einer Fläche von 700 bis 800 Hektar.
“Die Anlagen sind nicht unsichtbar. Das Landschaftsbild wird sich verändern.”
- Wolfgang Heine

Bevölkerung heute offener

„Es gibt nicht mehr die großen Widerstände gegen Windkraft wie vor zehn Jahren“, beobachtet Heine. Klimawandel und Ukrainekrieg hätten die Menschen sensibilisiert. Es gelte, Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken zu ersetzen und zusätzlichen Strom für die Elektrifizierung des Verkehrs und Wärmepumpen bereitzustellen. Zudem müsse die Energie bezahlbar bleiben, sonst könnte die Industrie abwandern. Falls es nicht gelingen sollte, das Flächenziel für Windkraftanlagen zu erreichen, greift zudem die sogenannte „Super-Privilegierung“, das heißt, auf kommunaler und regionaler Ebene gingen sämtliche Steuerungsoptionen für Windkraftanlagen verloren. Heines Appell: „Entweder wir machen es jetzt gemeinsam selbst oder es wird uns gemacht.“

Unternehmen wollen investieren

Einer der anpacken will, aber noch nicht zum Zug kommt, ist Johannes Remmele. Der Unternehmer und Gesellschafter der Südpack Gruppe in Ochsenhausen produziert Hochleistungsfolien für Lebensmittel, technische Anwendungen und Medizinverpackungen. „Wir sind ein energieintensives Unternehmen, das aufgrund der Verarbeitung von Kunststoff öfters in der Kritik stand“, sagt er. Schon aus unternehmerischer Verantwortung liegt ihm das Thema Nachhaltigkeit am Herzen. Von recyclingfähigen Materialien zu erneuerbaren Energien: Südpack hat einen Platz unter den TOP 50 der nachhaltigsten Mittelständler Deutschlands von der Wirtschafswoche erhalten. „Seit 2009 tätige ich private Investitionen in Windkraft“, so Remmele. Um regionale Standorte wie den in Ochsenhausen zu sichern, strebt er unternehmenseigene Windkraft- und Solaranlagen an, um deren Strom unmittelbar zu nutzen. Der Standort Erolzheim erhielt 2021 eine neue Photovoltaikanlage. „Für die Umsetzung eigener Windkraft- und Solaranlagen benötigen Sie als Unternehmer einen langen Atem und eine extrem hohe Frustrationsgrenze“, fasst Remmele seine Erfahrungen zusammen.

Bürokratie und Unwägbarkeiten

Das Thema treibt Remmele um. Mehrmals springt er während des Gesprächs von seinem Platz auf, läuft durch sein Büro, um seinem Ärger Luft zu machen: „Bis man als Unternehmen das Projektrecht bekommt, dauert es sechs bis sieben Jahre. Ein Zeitraum, in dem Sie das investierte Geld vorhalten müssen.“ Abgelehnte Anträge verursachten Kosten von 1 bis 1,5 Millionen Euro, entstanden für diverse Gutachten. Hinzu komme das Ringen um Standorte: „Viele Gemeinderäte trauen sich an das Thema nicht heran, weil sie Widerstände in der Bevölkerung fürchten.“ Große Sorgen bereitet dem Unternehmer der stockende Netzausbau. Niemand könne abschätzen, wie sehr sich dieser noch als versteckter Preistreiber entlarven könnte. Remmele pocht auf einheitliche europäische Lösungen: „Deutschland ist momentan das einzige Land in Europa, das sich ausschließlich auf erneuerbare Energien konzentriert – ohne deren effiziente Nutzbarkeit gewährleisten zu können, denn es mangelt an Speicherkapazitäten, Leitungen und Fachingenieuren.“
Dazu ein Rechenbeispiel: „In hiesigen Breitengraden produzieren unsere Photovoltaikanlagen in 1.100 Stunden pro Jahr Strom. Unsere Produktion läuft aber über 8.600 Stunden.“ Da es bislang keine effektiven Speicher gebe, müssten diese Lücken durch Windkraft geschlossen werden. Dann fehle dem Unternehmen aber immer noch Strom für 2.500 bis 3.000 Stunden. Was passiere, wenn Strom aus sonnenreichen Wüstenregionen über Wasserstoff in unser Netz eingespeist werden könnte – und dieser Strom billiger sei als Strom aus Eigenproduktion?
„Als mittelständisches Unternehmen mit volkswirtschaftlicher Kompetenz müssen wir das Geld für diesen Wandel erstmal verdienen – ohne die nötigen Absicherungen.“ Sollte die Energiewende nicht gelingen, wäre es nötig, gewisse Produktionsschritte nach Asien zu verlagern „auch wenn es mir das Herz brechen würde“, sagt Remmele. Noch gibt der investitionsfreudige Unternehmer nicht auf. Seine Forderungen: Weniger Bürokratie, eine bessere Vernetzung zwischen Politik, Unternehmen und Ingenieuren sowie mehr Technologieoffenheit, zum Beispiel in Richtung E-Fuels. Sein Appell an die Politik: „Wir brauchen Projekte, die auch real umsetzbar sind.“
“Wir brauchen Projekte, die auch real umsetzbar sind.”
- Johannes Remmele

Militärische Verbotszonen

Wie seine Kollegen aus den anderen elf Regionalverbänden Baden-Württembergs befasst sich auch Markus Riethe vom Regionalverband Donau-Iller mit der Ausarbeitung des Teilregionalplans Windenergie. Eine anspruchsvolle Umsetzung, denn die Region Donau-Iller muss zwei deutschlandweit einzigartige Herausforderungen bewältigen. „Wir haben über 60 Prozent Ausschluss aller Flächen durch militärische Belange, was für Außenstehende unsichtbar bleibt“, so der Verbandsdirektor. Dazu gehört beispielsweise eine Zone unterhalb von Augsburg sowie ein riesiges Gebiet um den Militärflughafen Laupheim. Hier werden Hubschrauberpiloten der Bundeswehr ausgebildet. Eine Aufgabe, die angesichts des Ukrainekriegs an Bedeutung gewonnen hat. „Wir müssen Radarführungsbereiche und Hubschrauber-Tiefflugstrecken mit 3 Kilometer breiten Abstandskorridoren berücksichtigen“, sagt Riethe. Zumal Windräder der neueren Generation bereits die Marke von 260 Höhenmetern knackten. Hinzu komme, dass rund 80 Prozent aller Flächen in der Region Donau-Iller wegen Abständen zu Wohngebieten von vornherein ausgeschlossen seien.

Länderspezifische Herausforderungen

Zweite Herausforderung: Die Bundesregierung überlässt den Ländern die detaillierte Umsetzung der Flächenziele. „Bis auf die Region Rhein-Neckar sind wir der einzige Regionalverband Deutschlands, der über verschiedene Bundesländer reicht“, so Riethe. Es gelte, verschiedene Vorgehensweisen unter einen Hut zu bringen. Zum Beispiel habe Baden- Württemberg die Deadline zur Ausweisung der Flächen für Windkraftenergie um sieben Jahre nach vorne gezogen, von Ende 2032 auf Ende 2025. Dazu komme eine uneinheitliche Datenlage, wie bei den aktuellen Windatlanten, mit teils widersprüchlichen Ergebnissen. Um die erforderlichen Flächen von 9.840 Hektar für Windenergie in seiner Region auszuweisen, ist also Diplomatie gefragt. Für Riethe kein Problem: „Unser Regionalverband plant und besteht seit 50 Jahren mit hervorragenden Resultaten.“ Was Außenstehende ebenfalls kaum wahrnehmen: „Regionalverbände warten ständig auf die Zuarbeit Dritter wie der Bundeswehr oder auf nachgereichte Daten zum Thema Artenschutz.“ Bei Artenschutzgutachten sind sämtliche Jahreszeiten zu beachten, zum Beispiel aufgrund der Brutsaison oder der Vogelzüge.
Dem Verbandsdirektor ist es ein großes Anliegen, Kommunen und Bevölkerung von Anfang an mitzunehmen: „Ein Windrad hat auch Nachteile. Es erzeugt Lärm und Schattenwurf.“ Dies gelte es offen zu kommunizieren – ob durch Informationsveranstaltungen oder Besuche bei Gemeinden, die bereits seit Jahren mit Windrädern in der Nachbarschaft leben. So könnten Vorbehalte genommen werden.
Norddeutschland verfügt im Durchschnitt über 60 Prozent mehr Wind, Süddeutschland dafür über 10 Prozent mehr Sonnenstunden. Auch daher ist Freiflächen-Photovoltaik laut Riethe in der Region einfacher planbar. Die Planungshoheit, wo ein Solarpark errichtet werden darf, liegt bei der Kommune. Als nicht privilegierte Vorhaben benötigen Freiflächen-PVs einen Bebauungsplan. Auf privilegierten Flächen wie an Autobahnen und Schienenstrecken ist dieser überflüssig, hier können Investoren ihren Antrag direkt einreichen. Ebenfalls hervorragend geeignet sind ehemalige Mülldeponien oder leerstehende, versiegelte Flächen.

Agri-Photovoltaik: Strom über Äpfeln

Er nutzt Solar auf ganz neue Art: Stolz läuft Hubert Bernhard durch die Reihen seiner Apfelbäume in Kressbronn. Auf seinem Obsthof am Bodensee wurde die europaweit erste Agri- Photovoltaikanlage errichtet, wissenschaftlich begleitet vom Fraunhofer-Institut. Äpfel ernten und gleichzeitig Strom erzeugen, das klingt nach einer intelligenten Doppelnutzung. Wie kam es dazu?
Es begann im Jahr 2009. „Auf einen Schlag wurde die gesamte Obsternte im Raum Kressbronn durch ein Hagelunwetter zerstört. Viele Obstbauern standen vor dem Aus“, erinnert sich Bernhard. Daraufhin sicherte er seine Apfelbäume durch Hagelnetze, was auf Widerstand in der Bevölkerung stieß. „Die meisten hier leben vom Tourismus. Da muss man aufpassen, dass man die Landschaft nicht verschandelt“, sagt Bernhard. Seit Solarpaneele statt Hagelnetzten über den Bäumen thronen, sei die Akzeptanz merklich gestiegen: „Erstens macht es optisch keinen Unterschied. Zweitens haben die Bewohner den Zusatznutzen der Stromerzeugung erkannt.“ Mit seiner 0,4 Hektar großen Pilotanlage produziert der Obsthof Bernhard rund 230 Kilowattpeak sowie Strom für 65 Haushalte. Hochgerechnet bedeutet dies: „In der Region steckt ein Riesenpotenzial!“ Würden die existierenden 5.000 Hektar mit Hagelnetzen durch Agri-PV ausgetauscht, könnten sie Strom für rund 812.500 Haushalte produzieren. Hinzu kommen weitere 8.000 Hektar Obstanbauflächen im Bodenseekreis.
Eine Motivation Bernhards bestand auch darin, seiner in den Betrieb eingestiegenen Tochter eine zusätzliche Einnahmequelle zu sichern. „Ernten unterliegen einem Auf und Ab. Durch den Klimawandel ist alles noch riskanter geworden“, sagt er. „Früher hatten wir alle 20 Jahre ein schlimmes Hagelunwetter, mittlerweile jährlich.“ Ein Unwetter im August, bei dem sogar ein Campingplatz in Lindau evakuiert werden musste, überstanden Bernhards dank der Solarpaneele unbeschadet.

Schutz vor Hagel, Frost & Hitze

Das Fraunhofer-Institut prüft die Apfelernte hinsichtlich Farbe, Größe und Zuckergehalt. Bernhards Erwartungen wurden bislang übertroffen. „Da unsere Äpfel unter den Solarpaneelen zu etwa 30 Prozent beschattet werden, sind sie sogar während der Hitzeperiode im Jahr 2021 weitergewachsen und waren größer als die Äpfel ohne Agri-PV.“
Hubert Bernhard
© Rolf Schultes
Damit nicht genug: Der Obstbauer benötigte 30 Prozent weniger Wasser und konnte 70 Prozent an Pflanzenschutzmitteln einsparen. Messungen zeigten, dass es unter den Paneelen im Winter 3 Grad wärmer ist, so dass seine Obstbäume besser gegen Nachtfrost geschützt waren.
Freilich gibt es noch viel zu testen. Bernhard probiert, welche Apfelsorten besonders gut geeignet sind und wie sich die Schnittform, zum Beispiel als Spalierobst, optimieren ließe. Für sein Modellbauprojekt erhält Bernhard eine 50-prozentige Förderung vom Land. Dafür speist er drei Jahre lang den erzeugten Strom ins Netz. Danach soll der Strom dem Eigenbedarf dienen. Er sei „keiner, der stehenbleibt“, sagt Bernhard. Die Überlegungen des experimentierfreudigen Obstbauers gehen in Richtung E-Traktor, E-Maschinen und Bodenbearbeitungsroboter: „Die Elektrifizierung der Landwirtschaft wird kommen.“ Der Obsthof Bernhard ist bereit – beziehungsweise schon einen Schritt voraus.
“Agri-Photovoltaik kann einen wichtigen Beitrag zur Energie- und Ernährungssicherheit leisten.”
- Hubert Bernhard

Spitzenreiter statt Schlusslicht

Es herrscht Aufbruchstimmung. Markus Riethe vom Regionalverband Donau-Iller ärgert sich über die einseitige Fokussierung auf Windkraft und die Kritik an Süddeutschland. Er betont bereits erzielte Erfolge: „Baden- Württemberg und Bayern sind führend in erneuerbaren Energien wie Wasserkraft und Biogas. In punkto Freiflächenphotovoltaik hat die Region Donau-Iller mit 0,3 Prozent die Vorgaben bereits übertroffen, wir sind Spitzenreiter in Baden-Württemberg und wahrscheinlich auch in ganz Deutschland.“ Sein Kollege Wolfgang Heine vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben ist sich sicher: „Jetzt ist unsere Zeit für Windkraft gekommen.“ Dies gelte besonders für den windarmen Süden, denn „dank neuer Technologiesprünge haben wir nun sehr effiziente Windräder, die gegenüber den älteren Modellen eine achtfach höhere Leistung erbringen.“ An die Kraft der Innovationen glaubt auch Johannes Remmele von Südpack: „Deutschland stellt jeden Tag seine Ingenieursfähigkeiten unter Beweis. Darum brauchen wir Projekte, die von Ingenieuren und nicht von Ideologen vorangetrieben werden.“ Währenddessen blickt Visionär Hubert Bernhard über die Kronen seiner Obstbäume am Bodensee hinaus. Rund 3.000 Interessenten hat er dieses Jahr durch seine Agri-PV-Anlage geführt, darunter Delegationen aus den USA und Spanien. „Sogar der Energie- und Wasserminister aus Äthiopien war zu Gast“, erinnert sich Bernhard schmunzelnd. Die zunehmende Hitze mache der dortigen Landwirtschaft zu schaffen, während es im Hinterland kaum Zugang zu Strom gebe. „Agri-Photovoltaik kann einen wichtigen Beitrag zur Energie- und Ernährungssicherheit leisten“, sagt er. Süddeutschland als Schlusslicht in Sachen Energiewende? Keinesfalls. Die Region zwischen Alb und Bodensee punktet als innovativer Ideengeber mit weltweiter Strahlkraft. Vorausgesetzt, man lässt sie auch.
Diana Wieser, Inhaberin von adWORDising
Journalismus & Werbetext, Ulm