Magazin Wirtschaft

Mehr Tempo bei der Fachkräfteeinwanderung

Die IHK Region Stuttgart setzt die im September 2023 begonnene Zusammenarbeit mit der Stadt Stuttgart und der Ausländerbehörde fort, die das Verfahren bei der Einwanderung von Fachkräften beschleunigen soll. Zugleich schließen sich weitere Kommunen und IHK-Bezirkskammern an. Der Vorreiter ist dabei die IHK-Bezirkskammer Rems-Murr.
Techniker mit Bart und Helm arbeitet in einer Werkstatt.

Erste Kommunen unterschreiben

Markus Beier, Leitender Geschäftsführer der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr, sieht deutliche Vorteile in dem Engagement: „Rems-Murr geht gerne den ersten Schritt als Bezirkskammer, um das in Stuttgart erprobte Modell in die Fläche zu bringen. Damit tragen wir einen Teil zur einfacheren Fachkräftezuwanderung in unseren Regionen bei“, so Beier. Weinstadt, Waiblingen und das Landratsamt Rems-Murr-Kreis haben bereits unterschrieben, in Kürze erfolgt die Unterzeichnung in Backnang. Interessiert sind auch Winnenden, Fellbach und Schorndorf. Stand heute geht Beier davon aus, dass es gelingt, alle sieben Ausländerbehörden im Kreis an Bord zu holen.
Auch die Bezirkskammer Ludwigsburg schlägt den Weg der Kooperation ein: „Mit dieser Vereinbarung können die Möglichkeiten, die durch das beschleunigte Fachkräfteverfahren geschaffen wurden, noch optimaler ausgeschöpft werden. Denn betroffene Betriebe beklagen bisher die erhebliche Verfahrensdauer und lang andauernde Ungewissheit für alle Beteiligten, wenn sie ausländische Fachkräfte einstellen wollen“, betont Sigrid Zimmerling, Leitende Geschäftsführerin der Ludwigsburger IHK-Bezirkskammer.

Kammern informieren und beraten

„Wir wissen aus unseren Umfragen, dass die Betriebe im Südwesten bei der Fachkräftezuwanderung besonders unter den langen und komplizierten Verfahren leiden“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Susanne Herre. Das liege häufig an den undurchsichtigen Verfahren sowie an fehlenden Unterlagen. Die IHK unterstützte bereits in rund 70 Fällen seit Projektbeginn. Dazu gehört, dass die Kammern informieren und beraten, im Hinblick auf rechtliche Aspekte als auch der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen.
So gibt es Entlastung
Die Kammern übernehmen die Beratung der Unternehmen im Vorfeld einer Antragstellung nach dem beschleunigten Fachkräfteverfahren und entlasten dadurch die Ausländerbehörde vor Ort. Im Fall einer Antragstellung handeln sie in Untervollmacht für die Unternehmen und leiten die vollständigen Unterlagen an die Ausländerbehörde weiter. Diese startet das Anerkennungsverfahren, holt die Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit ein und stellt bei erfolgreichem Bescheid die Vorabzustimmung zur Visumerteilung aus. Ergänzend erhalten die Unternehmen von den Kammern Infos und Ansprechstellen zu Onboarding und Integration der internationalen Fachkräfte im Betrieb: Fachkräfteservice der IHK