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Enterprise Europe Network
Baden-Württemberg ist bekannt für seine starken mittelständischen Unternehmen, die erfolgreich im europäischen Markt aktiv sind. Die Nähe und die gemeinsame Währung in der Eurozone erleichtern viele Aspekte des Auslandsgeschäfts. Und so geht ein Großteil der Südwestexporte nach Europa.
Viele Unternehmen beziehen außerdem ihre Vorprodukte aus den Nachbarländern. Kürzere Lieferzeiten und niedrigere Transportkosten schlagen positiv zu Buche, außerdem vereinfachen EU-weite Standards die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg. In naher Zukunft wird der innereuropäische Handel sicher noch wichtiger, wenn der Protektionismus so um sich greift, wie zu befürchten ist.
Umso wichtiger ist es, dass es einen Ansprechpartner gibt, der hilft, wenn es trotz aller Fortschritte noch bürokratische Hemmnisse gibt, die die Auftragsabwicklung erschweren. In solchen Fällen kann das Enterprise Europe Network (EEN) ganz konkret helfen.
EEN=Partner für den Mittelstand in Europa
Im EEN arbeiten rund 500 Institutionen aus der ganzen EU zusammen, um Unternehmen bei Anliegen und Fragen zum Geschäft innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten weiterzuhelfen. Mit dabei sind zum Beispiel die IHKs, aber auch Investitionsbanken oder Ministerien, das Steinbeis Europa-Zentrum oder Baden-Württemberg International. Erklärtes Ziel ist es, den Binnenmarkt zu stärken und damit die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.
IHK–Beratung und Unterstützung für das Auslandsgeschäft
Die IHK Region Stuttgart ist von Anfang an dabei und unterstützt als lokaler Ansprechpartner Unternehmen individuell in allen Phasen des Auslandsgeschäfts ganz konkret…
- …bei der Suche nach internationalen Geschäftspartnern. Wenn Unternehmen neue Zulieferer brauchen, zum Beispiel aufgrund geopolitischer Herausforderungen oder weil sie Kosten optimieren möchten, finden sie lieferbereite Firmen in der sogenannten Partnering Opportunity Database. Auch neue Vertriebspartner lassen sich über die europäische Kooperationsdatenbank finden.
- …beim Besuch von Branchenmessen. Das Netzwerk organisiert regelmäßig B2B-Gespräche oder Unternehmerreisen. Jüngstes Beispiel war die Kooperationsbörse auf der Hy-fcell International Expo and Conference der Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche im Oktober 2024 in Stuttgart.
- …bei Finanzierungsfragen für den Aufbau oder Ausbau des Auslandsgeschäfts. Die Bandbreite dabei ist groß und reicht von Beratungsprogrammen über die Messeförderung bis zur Absicherung und Finanzierung von Exporten und Investitionen. Außerdem berät das EEN zu EU-Förderprogrammen und informiert über die Antragstellung.
- …durch Info-Veranstaltungen rund um das EU-Geschäft mit der öffentlichen Hand. Außerdem gibt es Hilfe im Umgang mit Tools für das öffentliche Auftragswesen und bei der Suche nach öffentlichen Aufträgen.
- …durch umfassende Informationen rund um den Binnenmarkt und das Aufgreifen regionaler Themen.
Das EEN versteht sich auch als Sprachrohr der Wirtschaft
Das EEN versteht sich aber auch als Sprachrohr der Wirtschaft, das Themen direkt nach Brüssel trägt und dafür seine umfangreichen Kontakte in den EU-Organen nutzt. Das ist zum Beispiel aktuell der Fall, wo Regulierungen wie die EU-Lieferkettenregelungen, den CO2-Grenzausgleich (CBAM) beziehungsweise die Entwaldungs-Verordnung gleichzeitig eingeführt werden sollen. Die Regeln sind nicht nur komplex und unklar, sondern widersprechen sich zum Teil sogar und drohen, den Handel im Binnenmarkt weiter unter Druck zu setzen.
Wenn Sie also Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit dem EU-Binnenmarkt haben: scheuen Sie sich nicht, das EEN zu kontaktieren.
Dagmar Jost, IHK Region Stuttgart für Magazin Wirtschaft, Rubrik Rat&Tat
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