Magazin Wirtschaft

Aus Teilzeit mach Vollzeit

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) möchten viele Teilzeitkräfte ihre Wochenarbeitszeit aufstocken. Mit entsprechenden Maßnahmen könnte das Arbeitsvolumen um das Äquivalent von 420.000 Vollzeitstellen wachsen – eine attraktive Option für Unternehmen, die qualifiziertes Personal suchen, ohne hohe Rekrutierungskosten zu tragen.

Vorteile einer internen Aufstockung: Kosten sparen und Risiko minimieren

Die Erhöhung der Arbeitszeit bestehender Mitarbeiter spart Onboarding-Kosten und minimiert das Risiko von Fehleinstellungen. Zudem haben Sie den Vorteil, dass diese Mitarbeiter bereits mit den Unternehmensprozessen vertraut sind. Eine Maßnahme, die wirtschaftlich sinnvoll ist und Mitarbeiterbindung stärkt.

Mehr Arbeitszeit ermöglichen: So motivieren Sie Ihre Belegschaft

Eine transparente Kommunikation ist entscheidend, wenn Sie Teilzeitkräfte zur Aufstockung motivieren möchten. Zeigen Sie klar, dass Mehrarbeit erwünscht ist, ohne Teilzeitarbeit zu entwerten. Identifizieren Sie in regelmäßigen Gesprächen potenzielle Hürden und Unterstützungsbedarf, um Interessierten den Weg zu erleichtern.

Diese Unterstützungsangebote können helfen

  1. Schulungen und Fortbildungen für effizienteres Arbeiten: Fördern Sie Ihre Mitarbeiter durch Weiterbildungen, die ihnen helfen, ihre Aufgaben effektiver zu organisieren – zum Beispiel durch Schulungen zu Zeitmanagement und Produktivität.
  2. Kinderbetreuung als Voraussetzung für Mehrarbeit: Unterstützen Sie Mitarbeiter mit Betreuungspflichten, etwa durch finanzielle Zuschüsse oder die Vermittlung von Betreuungseinrichtungen. Jede vierte Teilzeitkraft nennt Kinderbetreuung als Grund für die reduzierte Arbeitszeit. Das ist allerdings ein Problem, das sich „auswächst“. Besprechen Sie darum in regelmäßigen Abständen mit Eltern, ob die älter werdenden Kinder inzwischen weniger Betreuung brauchen.
  3. Angebote zur Unterstützung bei Pflegeverpflichtungen: Solche und ­weitere persönliche und ­familiäre Verpflichtungen hindern 16,6 Prozent der Teilzeitbeschäftigten an Mehrarbeit. Mit flexiblen Lösungen wie Pflegeberatung oder haushaltsnahe Dienstleistungen, ermöglichen Sie vielen Teilzeitkräften, ihre Arbeitszeit zu erhöhen. Bieten Sie also Informationen und Ressourcen an, wenn pflegebedürftige Angehörige zu betreuen sind. Als Arbeitgeber können Sie neben der Vermittlung und Koordination von Pflegediensten auch praktische Unterstützung wie Kantinenessen zum Mitnehmen oder einen Zuschuss für haushaltsnahe Dienstleistungen anbieten.
  4. Flexible Arbeitszeiten für mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Flexiblere Arbeitszeiten, wie ein früherer oder späterer Arbeitsbeginn, erleichtern die Vereinbarkeit und schaffen Raum für eine höhere Wochenarbeitszeit.
  5. Mit Homeoffice Pendelzeiten reduzieren und Arbeitszeit optimieren: Die Möglichkeit, remote zu arbeiten, schafft Zeitersparnis und erleichtert vielen Mitarbeitenden die Aufstockung ihrer Arbeitszeit.

Fortlaufende Optimierung: Unterstützungsmaßnahmen an die Bedürfnisse anpassen

Überprüfen Sie regelmäßig, wie effektiv Ihre flexiblen Arbeitszeitmodelle und Unterstützungsangebote sind, und passen Sie sie bei Bedarf an die sich verändernden Bedürfnisse der Mitarbeitenden an.

Kofa Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung, www.kofa.de