Politik

Mehr Mut bei der Fachkräfteeinwanderung!

Die im Kabinett verabschiedeten Entwürfe eines Gesetzes und einer Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung eröffnen zwar neue Möglichkeiten, greifen aber aus Sicht der Wirtschaft zu kurz.
Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz wurde am 29. März im Kabinett verabschiedet und wird nun in Bundestag und Bundesrat beraten. Für die deutsche Wirtschaft sind die geplanten Erleichterungen bei der Zuwanderung von Fachkräften sehr wichtig: Infolge unbesetzter Stellen gehen laut DIHK hierzulande jährlich fast 100 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren.

DIHK fordert einfache und transparente Regeln

Die aktuellen Vorschläge zur Reform gingen in der Intention in die richtige Richtung, lobte DIHK-Präsident Peter Adrian. „Die konkrete Ausgestaltung der Regelungen vergrößert allerdings leider an etlichen Stellen die ohnehin schon hohe Komplexität des Aufenthaltsrechts“, kritisierte er. Zudem drohe an manchen Stellen neue Bürokratie, und bei einem Teil der Neuregelungen würden insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen benachteiligt. „Wir brauchen aber für Betriebe, Fachkräfte und Verwaltung gleichermaßen einfache, verständliche und transparente Regeln.“ Auch schnellere und digitale Verwaltungsprozesse seien von großer Bedeutung, so Adrian.

Auch baden-württembergische IHKs stellen Forderungen

In ihrem Papier „Mehr Mut! 7 Punkte zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung – für einfachere, schnellere und digitale Verfahren und weniger Hürden!“ schließen sich die baden-württembergischen IHKs der Forderung nach digitalen, unbürokratischen und transparenten Verfahren an. Sie fordern außerdem, die Prüfung nicht ausländerrechtlicher Kriterien, wie berufliche Qualifikationen und Eignungen, Berufserfahrungen und Sprachkenntnisse, stärker der Einschätzung der Unternehmen zu überlassen, um Bürokratie abzubauen und die Verfahren zu verschlanken. Außerdem sollen weitere Zuwanderungsmöglichkeiten für Fachkräfte, die nicht über eine staatlich anerkannte Qualifikation in ihrem Herkunftsland, aber über andere wertvolle Qualifikationen oder berufliche Erfahrungen verfügen, eröffnet werden.
WAB
Das Papier „Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung – für einfachere, schnellere und digitale Verfahren und weniger Hürden!“ der IHKs in Baden-Württemberg finden Sie hier: www.fachkraeftesicherung.ihk.de