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die WIRTSCHAFT | Das Magazin
Nr. 6162888
3 minLesezeit
Demokratieförderung
"Du hast die Wahl!" Demokratieförderung in der beruflichen Bildung
2024 ist nicht nur Jahr der Europawahl, sondern auch das Jahr in dem das Grundgesetz 75 Jahre alt wird. Mehr als genug Gründe – falls man dafür überhaupt einen braucht – sich mit dem Thema Demokratie auseinanderzusetzen. Für die Auszubildenden ihrer Mitgliedsbetriebe hat die IHK Ulm deshalb eine besondere Veranstaltung auf die Beine gestellt.
Unter dem Motto „Du hast die Wahl!“ lud die IHK Ulm Auszubildende aus der Region ins Haus der Wirtschaft ein, wo sie sich unter fachkundiger Anleitung aktiv mit dem Thema Demokratie auseinandersetzen konnten.
„Wir haben uns bewusst für diese Veranstaltung entschieden, um aufzuzeigen, dass es ein Privileg ist, wählen zu dürfen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Engstler-Karrasch. „Gerade im Hinblick auf die kommenden Europawahlen im Juni, in denen erstmals Unionsbürgerinnen und -bürger, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, wahlberechtigt sind, ist es für die IHK Ulm wichtig, einen Beitrag zu leisten, damit Auszubildende die Bedeutung demokratischen Handelns und Denkens erkennen. Auszubildende sollen sich als aktive Mitgestalterinnen und Mitgestalter politischer und gesellschaftlicher Prozesse wahrnehmen.“
Die Theatergruppe der Akademie für darstellende Künste leitete mit einem Improvisationstheaterstück in das Thema ein und setzte die Stichworte aus dem Publikum zu den Werten einer Demokratie auf unterhaltsame und aufwühlende Art und Weise um und zeigte so mehr als deutlich, wie wertvoll ein demokratisches Miteinander ist – und was passiert, wenn es fehlt.
Meinungen und Entscheidungen
In verschiedenen Workshops ging es anschließend für die Jugendlichen weiter. Beispielsweise ging es im Gespräch mit Lukas Wiesehöfer von der Jugendstiftung Baden-Württemberg darum, dass Demokratie keinesfalls etwas Selbstverständliches ist. Sie muss von den Menschen getragen und verteidigt werden, denn wo Menschen aufeinandertreffen, wird gestritten, da werden Behauptungen aufgestellt und verschiedene Meinungen vertreten. Die Frage sei, wie man damit umgeht, so Wiesehöfer. Die Jugendlichen hatten in dieser Runde die Möglichkeit zu diskutieren, wie trotz verschiedener Meinungen ein Miteinander möglich sein kann und welche Regeln verteidigt werden müssen, um es zu erhalten.
Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt? Im Theater auch. Der Workshop mit Larissa Fuchs von Dramalama Ding Dong e. V. Ulm nutzte den spielerischen Rahmen des Theaters, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Situationen zu bringen, in denen sie entscheiden mussten: Mit der Gruppe mitgehen, oder rebellieren? Stopp sagen oder weitermachen? Wann fällt welche Entscheidung leicht, wann nicht? Die Jugendlichen konnten hier am eigenen Leib erfahren, wie sich Entscheidungen – und Gruppendynamiken – anfühlen.
Das Einmaleins der EU-Wahl lernten die Azubis von Anja Meitner von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. In welchen Bereichen ist die EU überhaupt aktiv, was ist das Europäische Parlament und wer steht eigentlich zur Wahl? Diese und mehr Infos für ihre Wahlentscheidung eigneten sich die jugendlichen Erstwähler in diesem Workshop an.