Fachkräftesicherung

Bildungslücken nicht auf dem Rücken der Betriebe austragen

Das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg und das Statistische Landesamt haben den fünften Bildungsbericht für Baden-Württemberg veröffentlicht. Die IHKs im Land fordern, dass die Qualität der Schulbildung verbessert wird. 
„Der neue Bildungsbericht für Baden-Württemberg ist ein Warnsignal“, sagt Claus Paal, Präsident der IHK-Region Stuttgart, die für das Thema Ausbildung im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) federführend ist. Die weiter sinkenden Schüler-Kompetenzen in Deutsch und Mathematik, der stetig steigende Sprachförderungsbedarf und die anwachsende Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft der Schüler seien alarmierend. Die Politik müsse jetzt alles tun, um die Qualität der Schulbildung zu steigern, damit Schulabgänger auch wirklich reif für eine Ausbildung sind. „Betriebe und Berufsschulen sind nicht darauf angelegt, die Lücken zu schließen, die während der Schulzeit entstanden sind“, so Paal. Auf die Bildungsbiografien der einzelnen Schüler müsse mehr Augenmerk gelegt werden, um mit individueller Begleitung die Armutsgefährdung zu vermeiden. 

Digitales Lehren und Lernen ist unverzichtbar

Paal begrüßt, dass ein Schwerpunkt des Bildungsberichts auf dem digitalen Lehren und Lernen liegt. Hier müssten den Worten auch Taten folgen: „Unser Ziel muss es sein, die jungen Menschen in diesem wichtigen Bereich gut auszubilden und zukunftsfähig für den internationalen Wettbewerb zu machen“, so Paal. „Die Digitalisierung muss schon in der Grundschule fester Bestandteil des Unterrichts sein, in den weiterführenden Schulen sinnvoll weitergeführt werden und in den Berufsschulen täglich zum Einsatz kommen.“