Pressemeldung

Warten auf den großen Wurf

Chancen soll man ergreifen, heißt es. Inwieweit die Steuerpolitik des Bundes Chancen überhaupt ermöglicht, hinterfragte der Steuerausschuss der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim auf seiner jüngsten Sitzung. Dessen Mitglieder setzen sich aus Finanzexpertinnen und -experten regionaler Unternehmen, Geschäftsführenden und Steuerberatern zusammen. Die wählten erneut Karl Spangler von der KPMG AG zu ihrem Vorsitzenden und Karl Seeleitner von der Krones AG zum Stellvertreter.
Spangler dankte für das entgegengebrachte Vertrauen und betonte den Anspruch der Runde: „Wir tragen die steuerlichen Belange der heimischen Wirtschaft über die IHK-Organisation bis nach Berlin.“ Der dem Ausschuss zugeschaltete DIHK-Referatsleiter Jens Gewinnus bestätigte Spanglers Postulat: „Die regionalen Ausschüsse der IHKs tragen wesentlich zur Meinungsbildung der Wirtschaft gegenüber der Politik bei.“
Gewinnus warf die Frage in den Raum, ob es in der aktuellen Legislaturperiode noch zu einer Reform der Unternehmenssteuern kommen könnte, wie im Koalitionsvertrag angekündigt. Die Mitglieder des Ausschusses zeigten sich skeptisch. Allein der parteipolitische Hickhack um das Wachstumschancengesetz führe vor Augen, wie schwierig die Konsensfindung in Berlin sei.
Die IHKs sehen in dem am vergangenen Freitag verabschiedeten Kompromiss des Bundesrats zu wenige Anreize für die Unternehmen. „Das Wachstumschancengesetz wurde auf die Hälfte geschrumpft. Von potenziell sechs Milliarden Euro bleiben nur noch 3,2 Milliarden Euro Steuerentlastung“, stellte Ausschussvorsitzender Spangler fest. Zwar sei das Gesetz ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der große Wurf sei in der Steuerpolitik jedoch noch nicht am Horizont.
(26.03.2024)