Pressemeldung

Anpacken statt abwarten

Nach der Bundestagswahl fordert Ostbayerns Wirtschaft eine schnelle und stabile Koalitionsfindung und Reformen für mehr Wachstum.
Die Bundestagswahl ist vorbei. Ostbayerns Unternehmen fordern von der Politik schnelle Reformen, damit wir hierzulande wieder auf Wachstumskurs kommen“, mahnt der Präsident der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Michael Matt. Eine Vielzahl relevanter Themen fordere sofortige Aufmerksamkeit und Handlungsbedarf. „Allen voran belastet die übermäßige Bürokratie unsere Wirtschaft.“

Entscheidend sei eine rasche und stabile Koalitionsbildung. „Einigkeit und Entschlossenheit sind essenziell, um dringend notwendige Reformen anzugehen und wirtschaftliche Weichen für die Zukunft zu stellen“, betont Matt.

Dämme gegen die Bürokratie-Flut

Die wachsende Bürokratie kostet Deutschland jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung. Ein Grund dafür sind zunehmend kleinteilige Regulierungen. Damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt, müssen aus Sicht der IHK die Unternehmen schnellstmöglich von überbordenden Dokumentationspflichten entlastet werden.

Außerdem sollen staatliche Regulierungen auf ihre Wirksamkeit geprüft, gegebenenfalls angepasst oder gestrichen werden. Praxis-, Digital- und Wachstumspotenzial-Checks sollen zukünftig vor konkreten Beschlüssen durchgeführt werden und Haftung sowie Berichtspflichten auf Belange beschränken, die im unmittelbaren Einflussbereich der Unternehmen liegen.

Der beständige Fachkräftemangel

Für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft erfordert es neben spürbar weniger Bürokratie auch eine ausreichende Zahl an qualifizierten Arbeits- und Fachkräften, so die IHK weiter. Allein in Bayern könnten bis zum Jahr 2037 rund 630.000 Beschäftigte auf dem Arbeitsmarkt fehlen. Um gegenzusteuern, müssen attraktive Anreize gesetzt werden. So kann einerseits die Erwerbstätigkeit älterer Menschen verlängert und andererseits die Berufstätigkeit von Frauen gesteigert werden. Darüber hinaus soll die Zuwanderung von Arbeitskräften vereinfacht und die Beschäftigung von Geflüchteten erleichtert werden.

Digitale Entwicklung fördern

Die IHK-Digitalisierungsumfrage 2024 zeigt: Der Digitalisierungsgrad in Bayerns Unternehmen erhält erneut die Schulnote 2,8. Während 40 Prozent gut aufgestellt sind, haben 60 Prozent weiterhin Aufholbedarf. Um hier digitale Transformation voranzutreiben, braucht es eine zeitgemäße und digitalisierte Verwaltung, mehr berufliche Qualifizierung sowie mehr Freiraum bei der Nutzung neuer Technologien wie KI.

Wachstumspotenziale ausschöpfen

Aktuelle Prognosen zeigen, dass das Wachstumspotenzial deutscher Unternehmen bis 2030 auf 0,3 Prozent pro Jahr sinken wird. Um das zu verhindern sind gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen, wie ein höherer Wachstumspfad, der Einsatz marktbasierten Steuerungsinstrumente zur Zielerreichung und die Sicherung stabiler öffentlicher Finanzen nötig, so die IHK.
(24.02.2025)