Pressemeldung
Bürokratie bremst, KI beschleunigt
Dokumentieren statt beraten: Immer neue Vorgaben belasten die Händlerinnen und Händler in der Region. Der Handelsausschuss der IHK Regensburg für Oberpfalz diskutierte bei seiner Herbstsitzung daher über die Herausforderungen durch die wachsende Bürokratie.
Ob Bedarfsgegenständeverordnung, EU-Entwaldungsverordnung oder Produktsicherheitsverordnung: Es muss immer mehr dokumentiert werden, der Verwaltungsaufwand steigt. „Viele Händlerinnen und Händler haben weniger Zeit für das Wesentliche wie das Beraten der Kundschaft und müssen zudem mit Kosten für zusätzliche Dienstleistungen rechnen.“ Maximilian Mehler, Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses, warnte daher: „Diese Entwicklung kann den Handel ernsthaft gefährden.“
Künstliche Intelligenz als Chance
In der Sitzung verschafften sich die Ausschussmitglieder außerdem einen Überblick über die Chancen, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Handel bietet. IHK-Referentin Magdalena Lerchl zeigte, wie KI dabei helfen kann, Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und den Kundenservice zu verbessern. Beispielsweise ermöglicht KI eine bessere Datenanalyse, um Kaufverhalten präziser vorherzusagen und Marketingmaßnahmen gezielter auszurichten.
Benno Bielmeier von der OTH Regensburg sagte in seinem Vortrag, dass es für die erfolgreiche Implementierung entscheidend sei, zunächst klein anzufangen und die Mitarbeitenden aktiv in den Prozess einzubinden. „Bei KI geht es um Chancen, nicht um Garantien“, betonte Bielmeier. Das von ihm vorgestellte Projekt DInO (Digital Innovation Hub Ostbayern) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen aktiv bei der digitalen Transformation.
Die Händlerinnen und Händler tauschten sich darüber aus, wie und in welchen Bereichen sie in ihren Unternehmen bereits erfolgreich Künstliche Intelligenz einsetzen. Gastgeber Martin Stephan, Geschäftsführer des Möbelhof Parsberg, zeigte auf, wie KI an fast allen Punkten entlang der Customer Journey zur Unterstützung eingesetzt werden kann: von der Erstellung von Produktbeschreibungen für den Webshop über die automatische Bepreisung von Produkten bis hin zur Optimierung des Bestellprozesses.
Praxisnahe Unterstützung für Inklusion
Zu Gast bei der Ausschusssitzung waren außerdem Maria Huber vom Inklusionsamt und Martin Schmid von der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber. In ihren Vorträgen zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen informierten sie über aktuelle gesetzliche Anforderungen und praxisnahe Fördermöglichkeiten, um Arbeitgeber bei der Umsetzung von Inklusionsmaßnahmen zu unterstützen.
(05.11.2024)