Pressemeldung

Kreativareal: Innovationsort für die Wirtschaft

Rund um das denkmalgeschützte Stadtlagerhaus im Hafen Regensburg soll schrittweise ein neuer Arbeitsort sowohl für die Kultur- und Kreativwirtschaft als auch für weitere innovative Unternehmen in der Region entstehen. Bei ihrer jüngsten Sitzung informierten sich die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Regensburg über den Planungsstand zur Realisierung des etwa 17.000 Quadratmeter umfassenden Areals.
Nach einer Führung durch das Stadtlagerhaus begrüßte der stellvertretende Gremiumsvorsitzende Mario Mirbach im Marinaforum neben IHK-Präsident Michael Matt und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes den Wirtschaftsreferenten Prof. Dr. Georg Stephan Barfuß, Mathis Broelmann, Gesamtprokurist bei das Stadtwerk Regensburg GmbH, Carola Kupfer, Präsidentin des Bayerischen Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft e.V., Projektleiterin des Kreativareals Eva Morel und Christine Böhm vom Immobilienmanagement des Stadtwerks.

Bedarf vorhanden

Das Kreativareal ziele darauf ab, Unternehmen aus der Software- und Gamesbranche, den Bereichen Design und Medien, der Architektur sowie weitere kreative Wirtschaftszweige anzusiedeln, erläuterte Barfuß. Durch die Schaffung eines Clusters von kreativen und innovativen Firmen entstehe ein Umfeld, das den Austausch von Ideen fördert und Innovationen antreibe. Die Stadt sehe das neue Areal neben der TechBase und dem BioPark als bedeutenden neuen Eckpfeiler, um Wirtschaft und Wohlstand vor Ort zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Bereits Ende 2026 sollen die ersten Firmen ansässig werden, um Förderpotenziale auszuschöpfen, sagte Barfuß. Der Bedarf sei vorhanden, die Branche benötige Entwicklungsräume. Besonderes Augenmerk werde auf den Nutzungs- und Branchenmix gelegt, um den Austausch unter den Firmen und Institutionen zu fördern. Dazu gehören die Gesamtbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft, klassische Wirtschaftsbranchen, Gastronomie sowie Hochschuleinrichtungen, wie Abfragen im Vorfeld von zeigten.

Niedrigschwellige Umsetzung

Mathis Broelmann stellte die Zusammenarbeit mit dem Stadtwerk Regensburg als Eigentümer der Flächen und Erbbaunutzungsnehmer des Stadtlagerhauses vor. Im September 2023 wurde das Stadtwerk mit den Planungsleistungen beauftragt. Der Planungsumfang beinhalte Teilbereiche des Stadtlagerhauses, Lagerhallen und Betriebsgebäude am Auweg, zugehörige Freiflächen sowie die Planung einer Überbrückung der Bahngleise, die durch den Hafen genutzt werden.
Wichtig sei eine niedrigschwellige und bezahlbare Umsetzung des „Gewerbegebiets für Kreativschaffende und innovative Firmen“, bestätigte auch Projektleiterin Morel. Der Industriecharme des Gebäudes solle bewusst erhalten bleiben. Modulare Bauweisen garantieren eine flexible Nutzung, in der neue Ideen entwickelt und umgesetzt werden können. Auch mit Blick auf die Mitarbeiter- und Teamentwicklung seien Kreativräume außerhalb der eigenen Firma von großem Nutzen, sagte IHK-Präsident Matt.

Es geht um Wirtschaft

Carola Kupfer, Präsidentin des Bayerischen Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft e.V., betonte, dass der Begriff „kreativ“ in der Öffentlichkeit oft missverständlich aufgefasst werde. Es gehe um Gewerbebetriebe, die vor Ort Räume für Entwicklung und Austausch bräuchten. Auch für klassische Branchen ergäben sich aus einem neuen Innovationshub zahlreiche Synergien. Dies müsse in der Kommunikation noch mehr vermittelt werden, um die Akzeptanz für das Projekt zu fördern und Vorteile herauszustellen, waren sich die Gremiumsmitglieder einig.
Für den stellvertretenden Gremiumsvorsitzenden Mirbach verspricht das geplante Kreativareal eine positive Entwicklung für Wirtschaft, Kultur und die urbane Lebensqualität der Stadt. „Kreativareale können zur nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen, da sie oft leerstehende oder untergenutzte Flächen zu neuem Leben erwecken und damit den Flächenverbrauch begrenzen“, so Mirbach.
Durch die Einzigartigkeit des Areals sowie den Aufbau neuer Netzwerke könne ein Ort mit besonderer Strahlkraft entstehen, der auf die wirtschaftspolitische Strategie der Stadt Regensburg einzahle und sich positiv auf die Aktivitäten des gesamten Wirtschaftsstandorts auswirke. Wichtig sei, gleichzeitig Ideen für die weitere Nutzung um das neue Areal sowie nötige Infrastrukturmaßnahmen zu entwickeln.

Wirtschaftlichkeit sicherstellen

Investitionen in die Zukunft hätten sich in Regensburg bezahlt gemacht, allerdings müsse auch Kreativität wirtschaftlich bleiben, betonte Gremiumsvorsitzende Petra Betz. Dabei sollten ebenfalls mögliche Fördermittelgeber wie der Freistaat Bayern ins Boot geholt werden. Zudem müssten die Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Kreativareal in enger Abstimmung mit dem Bayernhafen stattfinden, um die Ko-Existenz von Hafenbetrieb und kreativwirtschaftlichem Arbeitsort sicherzustellen.
(20.09.2024)