Pressemeldung
(14.10.2024)
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Über die konjunkturelle Lage am Wirtschaftsstandort sowie die Themen Fachkräftequalifizierung und Innovationen diskutierten die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Neumarkt am Montag zu Gast bei der Sparkasse Neumarkt-Parsberg. Der stellvertretende Gremiumsvorsitzende Christian Petter begrüßte zur Sitzung Manuel Kania von der Dream(dri)ven Start-up-Initiative in Neumarkt und Robert Wiedemann, Leiter der IHK-Akademie in Ostbayern GmbH.
„Insgesamt geht es den Unternehmen in Stadt und Landkreis Neumarkt noch gut. Dennoch sind sie getrieben von immer neuen Regularien und Vorschriften sowie dem anhaltenden Fachkräftemangel“, betonte Petter. Das bestätigte auch Gastgeber Stefan Wittmann von der Sparkasse Neumarkt-Parsberg. Mit Blick auf Investitionen und Unternehmenskredite seien die Firmen aktuell etwas zurückhaltender und angesichts der eingetrübten wirtschaftlichen Lage zunehmend verunsichert – Neumarkt sei aber vergleichsweise gut aufgestellt. Die deutschland- und bayernweite Zunahme der Insolvenzen sei im Landkreis noch nicht festzustellen.
70 Prozent Onlinekunden
Was die Bankenbranche beschäftigte, sei das Spannungsfeld zwischen Online- und Filial-Geschäft. „Rund 70 Prozent der Privatkunden erledigen alles online und kommen im Schnitt zwei Mal jährlich zu ihrem Berater in die Bank vor Ort“, sagte Wittmann. Durch die anhaltende Digitalisierung müsse man technisch am Ball bleiben, dürfe jedoch den persönlichen Kontakt zum Kunden nicht verlieren, zeigte sich Wittmann sicher.
Zudem sehen sich die Banken mit einer immensen Regulatorik konfrontiert. Diese treffe sowohl kleine Häuser als auch große Player. Mit Blick auf die Zinsmärkte gehe die Prognose für die kurzfristigen Zinsen wieder nach unten. Die Geschwindigkeit der Zinsentwicklung werde sich allerdings erst zeigen. Aktuell bewegten sich die langfristigen Zinsen wieder auf einem vergleichsweise normalen Niveau, so Wittmann. Die Aktienmärkte gingen mit kleinen Rückschlägen weiter nach oben.
Mitarbeiter qualifizieren
Beim Blick in die einzelnen Branchen treibt die meisten Unternehmen das Thema Fachkräfte um. Zum einen sei es zunehmend schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden, zum anderen gelte es, Beschäftigte zu halten und stetig weiter zu qualifizieren. Robert Wiedemann, Leiter der IHK-Akademie in Ostbayern, stellte verschiedene Weiterbildungsmodelle vor. „Hauptgründe für eine Weiterbildung sind der berufliche Aufstieg, ein besseres Einkommen und die Möglichkeit, Neues zu lernen“, sagte Wiedemann. Dabei sei die Vorstellung überholt, dass man studieren müsse, um viel Geld zu verdienen. „Fakt ist, dass ein Meister, der eine Aus- und Weiterbildung absolviert hat, bis zum 50. Lebensjahr mehr verdient als ein Akademiker. Erst dann dreht sich das Verhältnis leicht.“
Die IHK-Akademie setzt mittlerweile auf ein hybrides Unterrichtsmodell, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl online als auch vor Ort am Kurs teilnehmen können. Neben Standard-Weiterbildungen arbeite die IHK-Akademie auch mit Unternehmen zusammen, die individuelle Kurse für ihre Fachkräfte buchen. Zudem würden Weiterbildungen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) immer wichtiger. „Unternehmen sind gefragt, ihre Beschäftigten entsprechend der neuen technologischen Anforderungen zu qualifizieren und ihnen dafür auch den zeitlichen Rahmen zu gewähren“, betonte Wiedemann.
Innovationshotspot Neumarkt
In Innovationen zu investieren, ist essenziell für den Unternehmenserfolg. Manuel Kania von der Dream(dri)ven Start-up-Initiative in Neumarkt präsentierte den Mitgliedern des Gremiums verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die Stadt Neumarkt hat im neu geschaffenen „MakersHome“ nahe der Hochschule unter anderem einen Coworking-Space und fünf Räume für Gründer der Startup-Innovationsprogramme zur Verfügung gestellt. Sieben weitere Räume biete Dream(dri)ven an, so Kania. Die Initiative bringe dabei Firmen mit Gründerinnen und Gründern zusammen, die passgenaue Prozess- oder Produktinnovationen für die Unternehmen entwickeln. Ziel sei das Beheben von Problemen oder marktfähige Lösungen. Gemeinsam könne man Neumarkt so zu einem Innovationshotspot außerhalb der Metropolregionen machen, sagte Kania.
Diskutierten mit den Mitgliedern des IHK-Gremiums Neumarkt über die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes (v.r.): IHK-Geschäftsstellenleiterin in Neumarkt Silke Auer, stellvertretender Gremiumsvorsitzender Christian Petter, Gastgeber Stefan Wittmann von der Sparkasse Neumarkt-Parsberg, Manuel Kania von der Dream(dri)ven Start-up-Initiative und Robert Wiedemann, Leiter der IHK-Akademie in Ostbayern GmbH.
© Ramona Bayreuther
(14.10.2024)