DIHK-Umfrage zur Kreislaufwirtschaft: Unternehmen sehen Chancen

Eine Transformation der deutschen Wirtschaft zur "Kreislaufwirtschaft" bewerten viele Unternehmen als vorteilhaft für das eigene Geschäft – aber nur unter den richtigen Rahmenbedingungen. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor. An der Erhebung beteiligten sich 2.000 Betriebe aus allen Branchen und Regionen.
Mehr als die Hälfte davon sehen in der Umstellung des eigenen Betriebes generell eine Chance. Viele Unternehmen erhoffen sich durch die Transformation konkrete Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Hierzu zählen der Befragung zufolge Einsparungen bei Materialkosten sowie eine gesteigerte Unabhängigkeit und Resilienz in den Lieferketten. Auch ein möglicher Imagegewinn bei Kunden und Mitarbeitern spielt eine Rolle. Vier von zehn Betrieben hoffen, hierdurch neue Kunden gewinnen zu können. 
Jedes zweite befragte Unternehmen befasst sich laut Umfrage mit der Frage, wie es sein Geschäftsmodell mit Elementen der Kreislaufwirtschaft verbinden kann. Ein erfolgreicher Übergang zur Kreislaufwirtschaft ist aus Sicht der Unternehmen keinesfalls selbstverständlich, sondern an entscheidende Bedingungen geknüpft. Erste Bedingung ist ein flächendeckender Ausbau digitaler Netze. Nur mit der entsprechenden digitalen Infrastruktur werden Unternehmen in die Lage versetzt, Kapazitäten zur Datenspeicherung und -verarbeitung aufzubauen, die wiederum die Basis bilden für Ansätze wie den Digitalen Produktpass. Zweite Bedingung ist ein europaweit einheitlicher gesetzlicher und normativer Rahmen. Drittens muss daran gearbeitet werden, einen funktionierenden Markt für Recyclingprodukte zu etablieren.
Die Unternehmen treibt allerdings auch die Sorge vor neuen Belastungen um. Drei von fünf Betrieben warnen schon jetzt vor einem noch größeren Dokumentationsaufwand und dem hierfür erforderlichen Personaleinsatz. Jedes zweite Unternehmen befürchtet höhere Kosten beim Einkauf von Rohstoffen und Vorprodukten. Mehr als jeder dritte Befragte sieht darüber hinaus ein Risiko in der Verfügbarkeit von Sekundärrohstoffen. Auch der Arbeitskräftemangel und der aktuelle Kostenvorteil natürlicher Rohstoffe werden als Herausforderung genannt.
(Quelle DIHK)