Pressemeldung
Regensburger Kramerordnungen digitalisiert
Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim und dem Stadtarchiv Regensburg wurden bislang kaum bekannte Unterlagen zur Regensburger Kramerbruderschaft aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit digitalisiert und online zugänglich gemacht. Dabei handelt es sich um vier Bände aus dem Zeitraum vom 14. bis zum 19. Jahrhundert, die sich im Besitz der IHK befinden und bislang nur Wenigen bekannt waren. Neben den Satzungen der Kramerbruderschaft, beginnend mit der ersten Satzung aus dem Jahr 1392, hat sich auch ein Beitragsverzeichnis sowie ein Mitgliederverzeichnis aus dem 15. und 16. Jahrhundert erhalten.
Den umfangreichsten Band stellt ein Hauptbuch der Bruderschaft mit Sitzungsprotokollen, Rechnungen und Mitgliederlisten dar, das den Zeitraum 1597 bis 1811 abdeckt. Die Unterlagen dokumentieren die Entstehung und das Wirken der Regensburger Kramerbruderschaft, in der sich seit dem 14. Jahrhundert die gewerbetreibenden Kleinhändler der „offenen Gewerbe“ – heute würde man sagen, der Einzelhandel – zusammenschlossen und sich so von den Großhändlern abgrenzten. Erst 1824 vereinten sich beide Gewerbeinnungen zum „Handelsstand“. Die auf Initiative des Stadtarchivs digitalisierten und inhaltlich erfassten Bände sind ab sofort im Rechercheportal des Stadtarchivs abrufbar.
Vorbildliche Zusammenarbeit
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes lobte das erfolgreiche Digitalisierungsprojekt: "Die jahrhundertealten Bände der Kramerbruderschaft spiegeln die Wurzeln der IHK wider und sind für die Erforschung der Wirtschaftsgeschichte Regensburgs von erheblicher Bedeutung. Umso schöner, dass diese Schätze nun digital weltweit verfügbar sind! Dem Stadtarchiv Regensburg gilt dafür unser herzlicher Dank."
Auch Wolfgang Dersch, Kulturreferent der Stadt Regensburg, zeigte sich begeistert: "Mit der Digitalisierung der historischen Unterlagen wird das Gedächtnis der Stadt wieder etwas umfangreicher. Es ist geradezu vorbildlich, wie Stadtarchiv und IHK zum Wohl unseres gemeinsamen schriftlichen Kulturerbes zusammengearbeitet haben." Lorenz Baibl, Leiter des Stadtarchivs, ergänzte: "Alle Interessierten können nun die Unterlagen der Kramerbruderschaft im Archivportal übergreifend mit anderen relevanten Beständen wie dem reichsstädtischen Hansgericht recherchieren. Das ist ein großartiger Mehrwert für die stadthistorische Forschung!"
Im Online-Rechercheportal des Stadtarchivs unter www.regensburg.de/stadtarchiv können die neu digitalisierten Unterlagen der Kramerbruderschaft über die Volltextsuche oder die Archivplansuche gefunden werden.
(11.07.2024)
Präsentierten das gelungene Digitalisierungsprojekt (v.l.): Archivar im Stadtarchiv Regensburg Ferdinand Wagner, Leiter des Stadtarchivs Lorenz Baibl, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes und Dr. Martin Kammerer, Geschäftsführer des IHK-Gremiums Regensburg.
© Ramona Bayreuther