Auf Einladung des appliedAI institute for europe (aai), der IHK Heilbronn-Franken und des KI-Transfer-Office des Pakts Zukunft nahmen rund 100 überwiegend Unternehmerinnen und Unternehmer an der Veranstaltung teil. Dass das Thema Künstliche Intelligenz bei den Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken mittlerweile angekommen ist, viele von ihnen aber nicht so richtig wissen, wie sie Künstliche Intelligenz in ihren Betrieben effektiv zum Einsatz bringen, konnten Maximilian Feike und Jan Mackensen vom Fraunhofer IAO anhand zweier Studien herausfinden. Oft ist die Einführung von generativer KI aber einfacher als gedacht, denn: Mittlerweile gibt es eine Reihe von „vortrainierten KI-Systemen“, die man - ein wenig auf die eigenen Bedürfnisse angepasst – einkaufen kann.
Panel Diskussion zum Einsatz von KI
Dr. Christian Burkhart, appliedAI Institute for Europe GmbH und Dr. Johanna Farnhammer, appliedAI Initiative GmbH zeigten dies in ihren Vorträgen eindrücklich auf. So reicht es in manchen Fällen schon aus zu lernen, wie man einen „Promt“ in einem Sprachmodell richtig formuliert. Auch Microsoft hat mit den Azure Applied AI-Services eine Reihe fertiger KI-Systeme im Programm, die von Matthias Seil im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt wurden. Ein weiterer Baustein bei der Einführung von KI-Systemen kann die Kooperation mit einem Startup-Unternehmen sein. Wie solche Kooperationen aussehen können zeigten Vasilij Baumann (InstruNEXT GmbH), John Holzhauer (Semorai GmbH ) und Tobias Schöps (bao solutions GmbH) im Rahmen der KI-Konferenz auf. Sie stellten ihre Produkte vor und kamen in einer Panel Diskussion zum Einsatz von KI zu Wort.
Die Teilnehmer der Panel-Diskussion zum Einsatz von KI (von links nach rechts)
Leonie Konzelmann (appliedAI Initiative GmbH), John Holzhauer (Semorai GmbH )Tobias Schöps (bao solutions GmbH) Vasilij Baumann (InstruNEXT GmbH).
© IHK Heilbronn-Franken/Christiane Heim
Wichtig bei der Einführung ist es jedoch immer, dass man sich vorab überlegt, wie man vorgehen will. Dabei gilt es, eine Reihe von Fragen zu klären.
- An welcher Stelle im Unternehmen hat Künstliche Intelligenz einen hohen strategischen Wert?
- An welcher Stelle kann Künstliche Intelligenz auch wenn sie nur einen geringen strategischen Wert hat als Ready-to use Anwendung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten?
- Mit welchen KI-Projekten fängt man an? Am besten geeignet sind KI-Projekte, die sich schnell und einfach mit Erfolg umsetzen lassen.
- Gibt es bereits passende „vortrainierte KI-Systeme“?
- Macht es Sinn, die generativen KI-Systeme selbst zu entwickeln, um damit einen deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz zu erhalten?
- Wie baut man bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern KI-(Grund-)kompetenzen auf?
- Welche Gesetze und Verordnungen muss man beim Einsatz von KI-Systemen beachten und wie gewährleistet man deren Einhaltung?
Der AI Act der Europäischen Union
Gesetzliche Verordnungen und Regelungen sollten bei der Einführung von KI-Systemen kein Hindernis sein. Wie in diesem Zusammenhang der AI Act der Europäischen Union einzuordnen ist, zeigte Demian Niemeyer, applied AI Institute for Europe GmbH, in seinem Vortrag auf. Der AI Act der Europäischen Union unterteilt KI-Systeme in verschiedene Risikogruppen. Innerhalb dieser Risikogruppen wird nochmals unterschieden, ob man Entwickler oder Nutzer von KI-Systemen ist. Dabei reicht die Regulierung von sehr stark für Entwickler von Hochrisiko-KI-Systemen bis hin zur freiwilligen Selbstverpflichtung für die Nutzer von KI-Systemen mit geringem Risiko.
Der AI Act der Europäischen Union tritt im Juli 2024 in Kraft und hat eine zweijährige Übergangsfrist. KI-Systeme, die innerhalb der Übergangsfrist in Anwendung kommen fallen nicht unter die Regelungen des AI Acts und können auch danach ohne die Einhaltung der Vorgaben betrieben werden, sofern sich das Design des Systems nicht substanziell ändert. Damit will der Gesetzgeber sicherstellen, dass Unternehmen bereits jetzt schon in der Phase der Erarbeitung der Details des Gesetzes KI-Systeme entwickeln und nutzen können.
Info: In der Region Heilbronn-Franken stehen das
appliedAI institute for europe (aai), das
KI-Transfer-Office (KITO) und das
Fraunhofer IAO KODIS den Unternehmen für Fragen rund um das Thema Künstliche Intelligenz gerne zur Verfügung.
Foto oben: Die Referentinnen und Referenten der KI-Konferenz mit IHK-Vizepräsident Hans-Jörg Vollert (von links): Demian Niemeyer(appliedAI Institute für Europe gGmbH), Matthias Seil (Microsoft), Maximilian Feike und Jan Mackensen (Fraunhofer IAO KODIS) Dr. Frauke Goll (applied AI Institute for Europe gGmbH) Hans-Jörg Vollert (Vizepräsident der IHK Heilbronn-Franken), Dr. Johanna Farnhammer (applied AI Institute for Europe gGmbH) Leonie Konzelmann (appliedAI Initiative GmbH).
© IHK Heilbronn-Franken/Christiane Heim