Industrie und Umwelt

Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft

Der Niederrhein ist eine der energieintensivsten Regionen in Deutschland. Unsere Betriebe verbrauchen rund zehn Prozent der industriellen Energie, die insgesamt bundesweit benötigt wird. Steigende Kosten treffen unseren Standort deshalb besonders hart. Gleichzeitig hat uns der hohe Verbrauch in eine Vorreiterrolle bei der Transformation gebracht. An kaum einem anderen Standort sind die Voraussetzungen besser, um in die Wasserstoffwirtschaft einzusteigen. Als Niederrheinische IHK werben und streiten wir dafür, diese Chancen zu nutzen. Wir unterstützen die Unternehmen und Kommunen auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft.

Energieeffizienzgesetz

Seit November 2023 gilt das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG). Das Gesetz legt erstmalig verbindliche Ziele für die Bundesrepublik in den Bereichen Energieeffizienz bzw. Energiesparen fest. Für energieintensive Unternehmen und öffentliche Organisationen bedeutet das: viele neue Vorgaben. Wir informieren über aktuelle Entwicklungen und beraten unsere Unternehmen zum europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme). Es ermöglicht ihnen, den Pflichten aus dem EnEfG nachzukommen.

EMAS

Als zentrale EMAS-Registrierungsstelle in NRW unterstützen wir Unternehmer aus dem gesamten Bundesland dabei, das Umweltmanagementsystem in ihrem Betrieb einzuführen. EMAS bestätigt, dass alle Umweltvorschriften eingehalten werden. Gleichzeitig tragen Unternehmen aktiv zum Klimaschutz bei, unter anderem durch einen optimierten Energieverbrauch und weniger Emission. Auch Vertreter des Landesumweltministeriums NRW haben wir bereits zu EMAS beraten.
116 Unternehmen und Organisationen an 228 Standorten sind bereits bei EMAS registriert.

Energie: Angebot ausbauen und Unternehmen entlasten

Internationale Krisen, Inflation und Haushaltsdefizite treiben die Energiekosten in die Höhe. Als energieintensive Region sind unsere Unternehmen auf eine verlässliche und günstige Versorgung angewiesen. Wir brauchen einen schnellen, unbürokratischen Ausbau von erneuerbaren Energien, Leitungen und Kraftwerken. Gemeinsam mit IHK NRW haben wir eine Studie in Auftrag gegeben, die den Bedarf bis 2030 ermittelt. Wir werden die Entwicklung weiterhin intensiv begleiten, die Landesregierung frühzeitig auf Versäumnisse hinweisen und sie auffordern, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Energie-Scouts Niederrhein

Bereits zum neunten Mal haben wir Auszubildende vom Niederrhein zu Energie-Scouts geschult. In eigenen Projekten konnten sie den Energieverbrauch in ihren Unternehmen senken, Ressourcen effizienter einsetzen und dadurch Kosten einsparen. Neben dem Fachwissen erlernen die Scouts wichtige Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation und Projektmanagement. Im Spätsommer 2024 startet die nächste Runde.
6.900 Tonnen weniger Kohlenstoffdioxid haben Unternehmen durch die Maßnahmen der Energie-Scouts seit 2015 ausgestoßen.

Umwelt: Sprecherrolle für Umweltthemen

Wir als Niederrheinische IHK übernehmen stellvertretend für alle IHKs in NRW die Sprecherrolle für Umweltthemen. In dieser Funktion vertreten wir die Interessen der Unternehmen gegenüber der Landesregierung. Wir sprechen mit Abgeordneten oder Vertretern der Ministerien und nehmen zu wichtigen Themen Stellung. Da immer mehr Umweltgesetze in Bundesratsverfahren behandelt werden, haben wir uns gegenüber der Landesregierung verstärkt in diesem Bereich geäußert. Der parlamentarische Abend von IHK NRW bot für uns wieder eine gute Gelegenheit, uns mit den Abgeordneten des nordrhein-westfälischen Landtags direkt auszutauschen.

Rohstoffe

Die Wirtschaft benötigt Rohstoffe. Zunehmende Konkurrenz um knappe Flächen, langwierige Genehmigungsverfahren und wachsender Widerstand in der Öffentlichkeit machen die Situation jedoch schwierig und gefährden die Versorgung. Zugleich kündigt der Koalitionsvertrag eine Rohstoffabgabe an. Als umweltpolitischer Sprecher für die IHKs in NRW haben wir uns mit einer Stellungnahme an der politischen Diskussion beteiligt. Wir haben herausgestellt, welche Rolle Rohstoffe beispielsweise für den wirtschaftlichen Wandel, den Wohnungsbau und die Infrastruktur spielen. Wie primäre Rohstoffe gewonnen und recycelt werden können, wird in der politischen Diskussion immer wichtiger.

Industrie: Klimapakt für ein zukunftsfähiges Duisburg


Gemeinsam mit der Stadt Duisburg und rund 30 weiteren Partnern aus der Wirtschaft haben wir einen Klimapakt gegründet. Gemeinsam wollen wir Duisburgs Vorreiterrolle bei der Transformation stärken, Akteure vernetzen, Maßnahmen miteinander verzahnen und unsere Erfolge für Klimaschutz und Resilienz sichtbar machen. 2024 werden wir unsere Arbeit ausweiten und weitere Partner gewinnen.

„Nachhaltiges Wirtschaften ist uns sehr wichtig. Unser Bestreben ist es, durch all unsere Aktivitäten einen positiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Deswegen sind wir auch dem Duisburger Klimapakt beigetreten. Gemeinsam mit den anderen Klimapartnern wollen wir positive Impulse in unserer Stadt setzen, um so den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.“
Ulrich Grillo, Vorsitzender des Vorstands der Grillo-Werke AG

Lange Nacht der Industrie


Ende Oktober öffnet die heimische Industrie auf Einladung der beteiligten IHKs wieder für eine Nacht ihre Tore für die Öffentlichkeit. Ziel ist es, vor allem junge Menschen zu begeistern und ihr Interesse zu wecken. Industrie und industrienahe Unternehmen präsentieren sich mit Rundgängen, Präsentationen und Gesprächen direkt vor Ort. Unternehmen, die gerne mitmachen möchten, können sich noch anmelden. Mehr Infos unter www.langenachtderindustrie.nrw.

Nachhaltigkeit


Die europäische Union will mit dem „Green Deal“ nachhaltiger werden. Zahlreiche Verordnungen und Richtlinien greifen jedoch immer stärker in den unternehmerischen Alltag ein. Unsere Vollversammlung hat das Positionspapier „Nachhaltig Wirtschaften“ verabschiedet. Es rückt unter anderem das Thema zirkuläres Wirtschaften stärker in den Fokus und bildet die Grundlage für politische Stellungnahmen und unsere Arbeit im Bereich Nachhaltigkeit. Wir unterstützen unsere Unternehmen auf ihrem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften, indem wir sie
umfassend informieren und beraten.