Energiescouts
Nationale und internationale Energiescouts in Berlin geehrt
Berlin, 28.10.2020. Sie schaffen Styropor-Verpackungen ab, nutzen Solarenergie für die Stromversorgung, installieren effiziente Druckluftdüsen und haben ein gemeinsames Ziel: die Einsparung von CO2 durch praktische Maßnahmen im Unternehmen.
National und international
Nahezu 10.000 Energie-Scouts, die das BMU über die Europäische Klimaschutzinitiative (EUKI) fördert, gehen in Bulgarien, Deutschland, Griechenland, der Tschechischen Republik und Ungarn in ihren Unternehmen auf die Suche nach Einsparmöglichkeiten. Für ihre herausragende Arbeit wurden sie am 28.10.2020 von der Bundesumweltministerin Svenja Schulze und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer geehrt.
Lob von Bundesumweltministerin
Svenja Schulze: "Die Energiescouts sind ein gutes Beispiel dafür, wie Erfahrungen im nationalen Klimaschutz auch mit europäischen Nachbarn ausgetauscht und weiterentwickelt werden können. Die wachsende Zahl der Energie-Scouts ist ein wichtiges Signal für mehr Klimaschutz in Unternehmen und Kommunen, in Deutschland und in Europa."
Jährliche Ehrung der Energiescouts
Jedes Jahr bewerben sich einige hundert Teams um den Titel "Energiescout des Jahres". Die besten von ihnen kamen 2020 erstmals virtuell zu einer Online-Veranstaltung zusammen. Live zugeschaltet waren die besten Projekte aus den fünf Ländern.
Nadine Lindner, Moderatorin beim Deutschlandfunk, führte durch das Live-Online-Event zur Besten-Ehrung der Energiescouts in Berlin am 28.Oktober 2020
© Mittelstandinitiative Energiewende und Klimaschutz, DIHK
Geehrte Projekte und Energiescouts
In Bulgarien:
- Atanas Milev und Ivan Lazarov von ABB Bulgaria EOOD Niederlassung Petrich. Mit ihrem Projekt zum Bau einer 30 Kilowatt Peak (kWp) Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch erzielen sie jährliche Einsparungen von 37.702 Kilowattstunde (kWh) Strom und 30 Tonnen CO2-Emissionen.
In Deutschland:
- Kategorie kleines Unternehmen – Julia Philipps und Phil Beckord von winklerswurst GmbH & Co. KG aus Rheda-Wiedenbrück. Durch den Umstieg auf ein styroporfreies Versandmaterial sparen sie mehr als 46 Tonnen CO2 und über 8.600 Euro pro Jahr ein.
- Kategorie mittleres Unternehmen – Aaron Gessner und Erik Schmitt, Joyson Safety Systems PlasTec GmbH aus Bad Kissingen. Sie haben eine mechanische Abfüllvorrichtung für Kunststoffgranulat entwickelt, um die druckluftgesteuerte Anlage zu ersetzen. Dies führt zu nahezu 71 Tonnen CO2-Einsparung und 21.000 Euro Kostenreduktion im Jahr.
- Kategorie Großunternehmen – Sophia Carolina Lindner, Servet Anar und Nicholas Lehmann von der H. & J. Brüggen KG aus Lübeck. Das Team hat den Wasserverbrauch durch den Einsatz eines Hochdruckreinigers mit Rotationslanze um 5.733 m³ reduziert. Gleichzeitig verringert sich der Bedarf an Gas zur Erhitzung des Wassers zur Reinigung, so dass zusätzlich mehr als 75 Tonnen CO2-Emissionen jährlich eingespart werden.
In Griechenland:
- Panagiotis Kapelios und Adam Balampanis von TrainOSE. Ihr Projekt umfasst die Umstellung auf LED-Beleuchtung, ein Upgrade des Druckluftkreislaufs und eine Reduzierung der benötigten Heizenergie durch die Integration vorerwärmter Luft in das System.
In Tschechien:
- Jan Bílek von Preol, a. s. In seinem Projekt nutzt der Energie-Scout Jan Bilek die Abwärme von Kondensat aus der Produktion für die Erhitzung von Heiz- und Nutzwasser im Verwaltungsgebäude. So wird pro Jahr 405 Megawattstunde (MWh) Brennstoff in Form von Braunkohlestaub weniger benötigt, die CO2-Ersparnis beträgt bis zu 147 Tonnen pro Jahr.
In Ungarn:
- Ágnes Sebestyén, István Csordás, István Sipos und Ferenc Németh von DENSO Manufacturing Hungary Ltd. Für ihr Druckluft-Projekt installierten sie effiziente Düsen und optimierten einen Bohrschleifer. Die Maßnahmen führen zu jährlichen Einsparungen von 1.781 MWh Strom und 408 Tonnen CO2-Emissionen bei einer Amortisationszeit von nur 0,27 Jahren.
Die Jury der Mittelstandsinitiative
Die Mittelstandsinitiative wird getragen von vier Partnern: dem Bundesumweltministerium, dem Bundeswirtschaftsministerium, dem DIHK und dem ZDH. Die Auswahl der Sieger-Projekte übernahm eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der vier Partner.
Quelle: BMU, DIHK, IHK Nordschwarzwald