Frauen in der Wirtschaft stärken

Kammer initiiert das Netzwerk für Unternehmerinnen „IHK-Businesswomen Oberfranken“

„IHK-Businesswomen Oberfranken“ heißt das neue Netzwerk der IHK für Oberfranken Bayreuth für Unternehmerinnen, Gründerinnen und Frauen in Führungspositionen. Das Anliegen: die Stimme der Frauen in der Wirtschaft stärken und eine Plattform zum Networking bilden. Wir haben mit Sibylle Fugmann und Stephanie Anna Kollmer, die die Entstehung des Netzwerkes begleitet haben, über Frauen in der Wirtschaft und das neue IHK-Angebot gesprochen.
Sibylle Fugmann (l.) und Stephanie Anna Kollmer haben das Netzwerk „IHK-Businesswomen Oberfranken“ mitinitiiert.
Ziel des Netzwerks ist es, Frauen besser zu vernetzen, den Austausch zu fördern, Vorbilder sichtbar zu machen und das Engagement von Frauen in berufsspezifischen Netzwerken zu stärken – etwa auch im Ehrenamt der IHK. Unter diesem Gedanken finden engagierte und interessierte Frauen aus allen Teilen der Wirtschaft zusammen, um ein nachhaltiges Netzwerk zu etablieren und wichtige und hilfreiche Erfahrungswerte zu teilen.


Warum ein eigenes Netzwerk für Unternehmerinnen?
Auch wenn man es nicht pauschalisieren kann, so haben Frauen doch häufig andere Lebensumstände, andere Bedürfnisse, andere Ansichten und Herangehensweisen als Männer in der Wirtschaft,

sagt Stephanie Anna Kollmer, Geschäftsführerin der Bayreuther Ikoprojekt GmbH.

Trotz aller Bemühungen um Gleichberechtigung seien die Belastungen oft noch ungleich verteilt, sei die Vereinbarkeit von Familie und Karriere für Frauen meist noch eine größere Herausforderung als für Männer.
Eine Folge: Beim Thema Frauen in Führung hinkt Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Betrachtet man die Besetzung von Führungspositionen mit Frauen innerhalb des europäischen Kontextes, so rutscht Deutschland auf die unteren Plätze der Tabelle. Bei gerade einmal 24,6 Prozent lag der Anteil von Frauen in Führungspositionen hierzulande im Jahr 2021. Zwar stieg die Anzahl von Frauen in leitenden Positionen seit 1992 kontinuierlich an, stagniert jedoch seit 2012 annähernd auf gleichem Niveau.
Neben dem eng getakteten Alltag fehlten jungen Unternehmerinnen und Gründerinnen häufig auch weibliche Vorbilder, Role Models und Mentorinnen,

sagt Sibylle Fugmann, Inhaberin der Sibylle Fugmann Personalberatung in Kronach und ebenso wie Kollmer Mitglied der IHK-Vollversammlung.

Auch da könne das Netzwerk Abhilfe schaffen. „Jede kann von jeder Teilnehmerin etwas lernen.“ Der Erfahrungsaustausch von „Frau zu Frau“, das gemeinsame Suchen nach Lösungen für unternehmerische Herausforderungen und das Knüpfen eines belastbaren Netzwerks steht demnach auch im Mittelpunkt der bisherigen Veranstaltungen der „IHK-Businesswomen“, die sich bislang zweimal getroffen haben. Abendtermine versuchen die Macherinnen des Netzwerkes zu vermeiden, eben um Frauen mit Familie die Teilnahme zu erleichtern. Das nächste große Event ist ein Unternehmerinnen-Tag am 11. November in der IHK in Bayreuth – ein Samstag, an dem auch eine Kinderbetreuung angeboten wird.
Die ersten Treffen haben gezeigt, dass großes Interesse und Neugier unter den Frauen in der Region bestehen, sagen die beiden Unternehmerinnen, denen die Vernetzung – etwa in Form von Unternehmerinnenstammtischen oder auf Messen – schon lange ein wichtiges persönliches Anliegen war. Das Netzwerk ist derzeit noch im Aufbau und Unternehmerinnen, Gründerinnen und Frauen in Führungspositionen sind herzlich zu den Treffen und zum Unternehmerinnentag im November willkommen.
Wer Interesse hat im Netzwerk mitzuwirken, kann sich an die Mitarbeiterinnen im IHK-Hauptamt wenden.
Julia Neubauer
Sonderaufgaben des Präsidenten und der Hauptgeschäftsführung
Online-Marketing