Wege aus der Energiekrise

Speziell die Folgen des Ukraine-Krieges haben die Bilanz der Sandler-Gruppe im Geschäftsjahr 2023 maßgeblich beeinträchtigt. Nun aber hat der Vliesstoffhersteller die Talsohle verlassen und befindet sich auf dem Weg der Stabilisierung.
Der Konzern – dazu zählt die Sandler AG mit Hauptsitz in Schwarzenbach an der Saale (Landkreis Hof) und die Sandler Nonwoven Corporation in Perry, Georgia (USA) – erzielte 2023 Umsätze in Höhe von 338 Millionen Euro. Im Jahr davor lagen die Umsätze noch bei 420 Millionen Euro, berichtet das Unternehmen. Von den Umsatzrückgängen sei vor allem die Sandler AG betroffen gewesen. Auf Grund des Umsatzrückgangs musste auch ein negatives Jahresergebnis hingenommen werden, heißt es weiter.

Das Bild zeigt die Investition in eine PV-Anlage auf dem Dach eines Werksgebäudes in Schwarzenbach an der Saale. © Sandler AG
Ursache dieser Entwicklung seien insbesondere die explodierenden Kosten für Strom und Gas gewesen, die auch Sandler im vergangenen Jahr mit voller Wucht getroffen haben. Zusammen mit weiteren Rahmenbedingungen habe dies die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppe stark belastet. Speziell im Anwendungsbereich Hygiene und Wipes sei der Umsatzrückgang deutlich gewesen, erklärt das Unternehmen.

„Das vergangene Geschäftsjahr war nicht zufriedenstellend“, bedauert Dr. Christian Heinrich Sandler, Vorsitzender des Vorstandes der Sandler AG. Das Unternehmen sei jedoch für die Zukunft gerüstet, betont Sandler: „Die Sandler AG steht auf festen Füßen und plant Investitionen in innovative Maschinen und andere Zukunftsprojekte, die auch weiterhin aus Eigenmitteln finanziert werden.“ Zudem zeige die Kurve für Sandler im Jahr 2024 wieder spürbar nach oben. „Die Geschäftslage hat sich stabilisiert“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende, auch wenn sich die Ertragslage noch nicht auf dem Niveau der Zeit vor der Energiekrise befinde.

Auftragsbücher gut gefüllt

Für das dritte Quartal 2024 hätten sich die Auftragsbücher gut gefüllt, sodass Sandler zuversichtlich bleibt: „Es geht aufwärts, wir blicken auch im Hinblick auf zu erwartende Erträge positiv und optimistisch in die Zukunft.“ Dafür nennt das Unternehmen konkrete Gründe: So habe die Sandler-Gruppe ihre Position in den Geschäftsfeldern Akustik und Mobilität weiter ausbauen können sowie erfolgsversprechende Neuentwicklungen und nachhaltige Produktlösungen in der Pipeline.

Leicht rückläufig ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie bewegte sich im Jahresdurchschnitt 2023 bei 970 (2022: 990), da auslastungsbedingt offene Stellen nicht nachbesetzt wurden. Die Zahl der Auszubildenden lag 2023 stabil bei 64.

Investition in Photovoltaik-Anlage

Ein wesentliches Thema bleibe es, die Energiekosten zu senken und damit den Fußabdruck für das Klima, den sogenannten Carbon Footprint möglichst klein zu halten. Mit der Investition in eine Photovoltaik-Anlage erreicht Sandler einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung. Auf einer Grundfläche von gut 10.000 Quadratmetern habe das Unternehmen im Jahr 2023 mehr als 4000 PV-Solarmodule auf dem Dach eines Produktionsgebäudes in Schwarzenbach installiert. Mit Hilfe dieser zwei Millionen Euro umfassenden Investition könne der Betrieb an Sonnentagen eine große Produktionsanlage fast ausschließlich mit eigenem grünem Strom versorgen. Die Anlage soll zeitnah in Betrieb gehen, sobald die Genehmigung dafür erteilt ist. Weitere Projekte werden derzeit geprüft.
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