Lage beim Wohnungsbau bleibt angespannt

Die Volks- und Raiffeisenbanken in Oberfranken blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. In einem von Unwägbarkeiten geprägten Umfeld haben die Kreditgenossenschaften das Jahr 2023 mit leichtem Wachstum abgeschlossen. Das Betriebsergebnis stieg nach vorläufigen Zahlen von 101 Millionen Euro auf 122 Millionen Euro. Die positive Entwicklung ist auf das nach wie vor gute Kundengeschäft und eine weitere Verbesserung in der Kosteneffizienz zurückzuführen.

Zurückhaltung bei Privathaushalten und Unternehmen

Joachim Hausner
Die Ausleihungen stiegen um 3,2 Prozent beziehungsweise 240 Millionen Euro auf 7,7 Milliarden Euro. Sowohl bei den kurz- und mittelfristigen wie auch bei den langfristigen Ausleihungen ist ein Plus zu verzeichnen. Das hohe Kreditwachstum aus den zurückliegenden Ausnahmejahren wird jedoch nicht erreicht. „Die Banken spüren die Zurückhaltung bei Privathaushalten und Wirtschaft“, sagte Joachim Hausner, Bezirkspräsident für Oberfranken beim Genossenschaftsverband Bayern, bei der Vorstellung der Zahlen.

Das Geschäft mit Immobilienkrediten, ein wesentliches Geschäftsfeld der Volks- und Raiffeisenbanken, hat sich abgekühlt. Das private Wohnbaukreditgeschäft stieg mit 4,3 Prozent weiterhin an, auf ein Volumen von 3,9 Milliarden Euro. Die Rekordzuwächse der zurückliegenden Jahre wurden jedoch nicht mehr erreicht.

Die Zinswende wirkt sich positiv auf das Ergebnis der Volks- und Raiffeisenbanken in Oberfranken aus. Der Zinsüberschuss stieg um 15 Prozent auf 230 Millionen Euro. „Nach der Negativzinsphase sind die Banken wieder in der betriebswirtschaftlichen Normalität angekommen. Geld hat wieder einen Preis“, kommentierte der stellvertretende Bezirkspräsident Christian Senff. Die Provisionserträge erhöhten sich leicht um 0,9 Prozent auf 95 Millionen Euro.

Forderung nach Bürokratieabbau

Das harte Kernkapital der Banken ist um 2,3 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gewachsen. Die harte Kernkapitalquote liegt damit bei 17,0 Prozent. Die Anzahl der Volks- und Raiffeisenbanken in Oberfranken ist durch eine Fusion von 17 auf 16 Banken gesunken. „Die Erfüllung der Regulierungsanforderungen bindet immer mehr Fachkräfte in der Bank. Der Regulierungsdruck erhöht auch den Fusionsdruck“, betonte Joachim Hausner. Er plädierte dafür, Fachkräfte weniger stark mit administrativen Aufgaben zu beschäftigen: „Der Bürokratieabbau muss in der Praxis umgesetzt werden. Wir sollten unsere Kräfte in der Wirtschaft mehr auf die Transformation und auf Wachstum richten und uns von unnötigem Papierkram verabschieden.“
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