4 min
Lesezeit
Digitale Kunst analog erleben
Jana Walther hat sich im März 2021 mit einer Online Art Gallery selbstständig gemacht. Unter dem Namen Amavielle verkauft die 31-Jährige hochwertige Kunstdrucke. Alle Motive, ob figurativ oder abstrakt, stammen aus ihrer (digitalen) Feder. Ihre Werke entstehen in Mischtechnik: Hintergründe aus Aquarell- und Acrylfarben treffen bei der Illustratorin bewusst auf digitale Zeichnungen. „Dank dieser Methode habe ich ein viel leichteres Spiel, etwas umzugestalten“, sagt Jana Walther: „Und ein positiver Nebeneffekt: Ich verbrauche weniger Materialien.“ Ihre Kunden wissen die Werke der gebürtigen Hamburgerin zu schätzen: Jana Walthers Kunstdrucke haben ihren Weg schon in Unternehmen und Privatwohnungen in Belgien, Holland, Frankreich und in diverse Concept-Stores gefunden.
Wie sind Sie auf Ihre Idee gestoßen?
Ich habe Kommunikationsdesign und Illustration studiert. Die Malerei war Teil meiner Ausbildung. Nach meinem Abschluss war ich als freie Illustratorin tätig. Ich habe zum Beispiel Cover für Kinderbücher und Jugendromane gestaltet, Auftragsarbeiten für Unternehmen und andere Einrichtungen umgesetzt. Während der Corona-Pandemie hatte ich immer weniger Aufträge. In dieser Zeit habe ich mit der Malerei angefangen – aus Freude daran. Und irgendwann habe ich mir die Frage gestellt: Warum verkaufe ich die Bilder eigentlich nicht? So fing alles an. Und dann begann die Vorbereitung – von der Papier-Wahl über die Druckerei-Suche bis hin zum Aufbau des Online-Shops.
Was machen Sie anders als alle anderen?
Die Bilder, die ich als Kunstdrucke verkaufe, stammen ausnahmslos von mir. Sie passen im Stil und in der Farbigkeit alle gut zusammen – und lassen sich gut miteinander kombinieren. Ich finde es sehr beruhigend, mit soften Farben und botanischen Motiven zu arbeiten. Generell lasse ich mich gern von der Natur inspirieren. Bei der Produktion der Drucke achte ich auf Hochwertigkeit. Ich habe zum Beispiel die Druckerei, mit der ich zusammenarbeite, sehr bewusst ausgewählt: Die Drucke wirken wie gemalt, denn sie werden im sogenannten Giclée-Druckverfahren produziert, bei dem die Farbe auf das Papier gesprüht wird. Und ich bin mir bewusst, dass Kunst ein Luxusgut ist und Ressourcen verbraucht. Deshalb lasse ich in Kooperation mit der Organisation Ecologi für jeden verkauften Kunstdruck einen Baum pflanzen.
Außerdem kooperiere ich mit Inspirationsplattformen und Concept Stores. Und ich habe ein Instagram-Profil angelegt, mit dem ich für mich und meine Werke werbe. Das Magazin „Landhaus Living“ ist dadurch auf mich aufmerksam geworden – und hat meine Kunstdrucke in dem Heft präsentiert. So kommt oft das eine zum anderen. Und ich bin offen für alles, was da noch kommen mag: Ob Sonderanfertigungen oder analoge Ausstellung.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Ich male einfach weiter wie bisher. Und ich hoffe, dass andere Menschen meine Bilder schön finden und fremde Wohnungen oder Unternehmen schmücken. Ich plane neue Kollektionen, inspiriert von Blumen und Kräutern aus meinem Garten. Bisher gibt es Drucke zu den übergreifenden Themen „A Poet’s Home“, „Nordic Chic“ und „Japandi“.
Was raten Sie anderen Jungunternehmern?
Keine Angst, einfach anfangen. Wichtig ist: Man sollte hinter seinem Produkt stehen und sich nicht beirren lassen. Bürokratische Hürden scheinen manchmal recht hoch zu sein. Aber am Ende des Tages trifft man überall freundliche Menschen, die weiterhelfen und Fragen beantworten können.
Werfen wir mal einen Blick auf die Gründungslandschaft. Welche Angebote waren hilfreich und was fehlt bisher noch?
Ich habe eine tolle Beratung bei exista bekommen. Sie haben mir bei rechtlichen Fragen geholfen und mich auch emotional bestärkt. Nach dem Gespräch war ich mir sicher, dass meine Geschäftsidee zukunftsfähig ist. Und ich habe eine Förderung bekommen – im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“. Dieses Budget hat mir sehr geholfen, erste Bilder zu produzieren und Fotos machen zu lassen. Von solchen Programmen braucht es mehr. Mehr Ausschreibungen – nicht nur für Künstler, sondern zum Beispiel auch für Projekte. Keine Kredite, sondern Förderungen – das hilft Gründern und Gründerinnen sehr. Zumindest kann ich das aus eigener Erfahrung sagen.
Steckbrief
Unternehmen: Amavielle
Gründerin: Jana Walther
Gründungsdatum: 1. März 2021
Branche: Kunst und Kultur
Idee: Hochwertige Kunstdrucke
Unternehmen: Amavielle
Gründerin: Jana Walther
Gründungsdatum: 1. März 2021
Branche: Kunst und Kultur
Idee: Hochwertige Kunstdrucke
Kontakt