Der Ausbildungsmarkt in der Region hat sich nach sehr schwierigen Jahren deutlich erholt und nähert sich wieder der Vor-Corona-Zeit an.
Claudia Scheunpflug
„Der Ausbildungsmarkt in der Region hat sich nach sehr schwierigen Jahren deutlich erholt und nähert sich wieder der Vor-Corona-Zeit an. Das zeigt, wie attraktiv die Ausbildungsangebote unserer Unternehmen sind, ändert aber nichts an der Tatsache, dass es für die Betriebe nach wie vor sehr schwierig ist, qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber zu finden“, ordnet Claudia Scheunpflug, Leiterin der Beruflichen Bildung bei der IHK Heilbronn-Franken, den statistischen Jahresrückblick 2023 der IHK zur Berufsbildung in der Region ein.
Danach stieg bei den IHK-Berufen die Zahl der neuen Ausbildungsverträge 2023 um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 4.123 sogenannte neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse. Bundesweit wurden rund drei Prozent, in Baden-Württemberg rund fünf Prozent mehr Ausbildungsverhältnisse geschlossen.
Die beliebteste Ausbildung unter den IHK-Berufen ist nach wie vor die zum Industriekaufmann beziehungsweise zur Industriekauffrau (382mal gewählt), gefolgt von Kaufmann/-frau für Büromanagement (286). Von Platz fünf im Vorjahr auf Platz drei im Jahr 2023 vorgearbeitet hat sich die Ausbildung zum Mechatroniker/Mechatronikerin.
Bei den Schulabschlüssen der neuen Azubis überwiegt ebenfalls seit Jahren die Mittlere Reife (2.100 Auszubildende). 1.057 Azubis hatten ein Abitur in der Tasche, 796 kamen von der Hauptschule. „Doch nicht alle Berufseinsteiger, die einen Ausbildungsvertrag unterzeichnen, bleiben dem Betrieb auch bis zum Ausbildungsende erhalten“, hebt Claudia Scheunpflug hervor. Rund acht Prozent der Verträge wurden 2023 vorzeitig aufgelöst, die meisten von ihnen im ersten Jahr oder schon in der Probezeit – und in der Mehrzahl auf Initiative der Azubis.
Das ist auch ein Beleg für die gute Arbeit der Ausbilderinnen und Ausbilder sowie unserer Prüferinnen und Prüfer.
Claudia Scheunpflug
Bis zur Abschlussprüfung haben es im vergangenen Jahr knapp 4.000 Azubis geschafft, rund 250 weniger als im Vorjahr. Wer aber antritt, besteht in der Regel auch. Die sogenannte Bestehensquote liegt seit Jahren bei über 90 Prozent. Claudia Scheunpflug: „Das ist auch ein Beleg für die gute Arbeit der Ausbilderinnen und Ausbilder sowie unserer Prüferinnen und Prüfer.“
Nach der Ausbildung ist vor der Weiterbildung. Die Bereitschaft der Unternehmen und der Beschäftigten, in Qualifizierungsmaßnahmen zu investieren, ist ungebrochen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 2023 an Abschlussprüfungen der Höheren Berufsbildung teilgenommen haben, stieg von 2.166 im Jahr 2022 auf 2.247.