Geschäftsbericht 2023

Mobilität: Für eine starke Infrastruktur

Eine funktionierende Infrastruktur ist die Lebensader der Wirtschaftsregion Köln. Um das zu erreichen, ist viel politische Überzeugungsarbeit notwendig.
Nachhaltige Mobilität und der Zustand der Verkehrsinfrastruktur waren wie in den Vorjahren auch 2023 Kernthemen der IHK Köln. In der politischen Arbeit lagen die Schwerpunkte auf den Themen Brücken in der Region und Verkehrsversuche in Köln.
115 Brücken in Köln und der Region sind in einer Untersuchung der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit der IHK Köln und weiteren IHKs aus dem Rheinland mit der kritischsten Kategorie V bewertet worden. Das heißt, dass die Traglast der Brücken dem heutigen Verkehr nicht mehr gerecht wird und sie bis 2030 gründlich geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden müssen, bevor sie wegen überlastungsbedingter Schäden gesperrt werden müssen. Weitere 210 Brücken genügen nur noch der Stufe IV und müssen ebenfalls zügig geprüft und im Bedarfsfall ersetzt werden.
Die IHK Köln warnte vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse vor dem nächsten großflächigen Verkehrschaos und mahnte sofortiges Handeln auf allen politischen Ebenen an. Zudem forderte die IHK Köln den zügigen Fortgang des Planungs- und Genehmigungsprozesses der Rheinspange südlich von Köln, deren volkswirtschaftlicher Nutzen eindeutig nachgewiesen ist. Auch die von der Autobahn GmbH präferierte Umsetzung der Rheinquerung als Tunnel anstelle einer Brücke ist eine valide Option, solange durch dieses Bauwerk auch Gefahrguttransporte problemlos möglich sind.
Intensiv beteiligt hat sich die IHK Köln im Jahr 2023 auch an Projekten zur Umgestaltung des innerstädtischen Verkehrs, vor allem hinsichtlich Verkehrsversuche in Köln. Auf der Venloer Straße wurde zunächst eine Tempo-20-Zone eingerichtet, anschließend in einer zweiten Phase eine Einbahnstraßenregelung eingeführt. Ansässige Unternehmen beklagten in der Folge längere Anfahrtswege für Kunden und Lieferanten, Parkplatz- und Ladezonenmangel sowie insgesamt Umsatzverluste.
Die IHK Köln besuchte zahlreiche Unternehmen vor Ort und verschaffte den Problemen betroffener Händler und Dienstleister mit öffentlichen Stellungnahmen Gehör. Daraufhin wurde die IHK von der Stadt Köln in die zweite Phase des Verkehrsversuchs aktiv eingebunden und hat im Dezember 2023 erstmals zusammen mit der Stadt Köln und der Handwerkskammer eine Umfrage mit betroffenen Unternehmen durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen sollen in 2024 Lösungen zu Änderungen der Verkehrssituation erarbeitet werden.
Um dieses Video ansehen zu können, müssen Sie Ihre Cookie-Einstellungen anpassen und die Kategorie „Marketing Cookies" akzeptieren. Erneuern oder ändern Sie Ihre Cookie-Einwilligung
© IHK Köln
Ähnliche Folgen für Unternehmen hatte der Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit, die zeitweise weitgehend für den Autoverkehr gesperrt wurde. Auch hier führte die IHK Köln eine Umfrage unter Betroffenen durch und bezog öffentlich Stellung. Die IHK forderte eine frühzeitige Einbindung betroffener Unternehmen in solche Projekte und eine Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse.

Veranstaltungen und Aktionen der IHK Köln 2023

Verkehrspolitik, Logistik und Mobilität waren auch die Themen einer Reihe von Veranstaltungen und Aktionen, die die IHK Köln 2023 ausrichtete oder an denen sie beteiligt war. Hier einige Beispiele:
  • Ausrichtung der Kooperationsveranstaltung „NetzwerkForum Nachhaltige Logistik.NRW” zusammen mit dem LOG-IT Club Kompetenznetz Logistik.NRW
  • Ausrichtung der Kooperationsveranstaltung VISION.LOGISTIK.8. mit rund 160 Gästen zusammen mit der TH Köln und der Herzig Marketing GmbH
  • Ausrichtung der Kooperationsveranstaltung Mobilitätskongress Rheinland und Veröffentlichung der Studie Schienengüterverkehr im Rheinland mit der IHK-Initiative Rheinland e. V.
  • Ausrichtung eines Dialogforums für den Reisebusverkehr in Köln mit einem breiten Teilnehmerkreis aus der Tourismuswirtschaft und zuständigen Stellen in der kommunalen Verwaltung