aktuelle Befragung

Nachfolgerinnen in Familienunternehmen

Eine aktuelle Befragung zeigt: Das Potenzial von Frauen als Nachfolgerinnen in Verantwortung von Familienunternehmen ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Familienunternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, und ihr langfristiger Erfolg hängt stark von einer effektiven Nachfolgeplanung ab. Allerdings ist es nach wie vor wahrscheinlicher, dass eher ein Sohn als eine Tochter das Familienunternehmen übernimmt. Die Studie, die das Institut für Familienunternehmen und Mittelstand der WHU – Otto Beisheim School of Management in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und dem Verband deutscher Unternehmerinnen durchgeführt hat, beschreibt die Chancen und Herausforderungen, die Nachfolgerinnen in Familienunternehmen erfahren.
Die Anwesenheit von Nachfolgerinnen in Familienunternehmen ist oft unverzichtbar. Allerdings erfordert die Betreuung von Kindern Flexibilität, die vorhandene Betreuungsangebote oft nicht bieten. Wenn Nachfolgerinnen das Unternehmen übernehmen, ziehen sie häufig an den meist ländlichen Standort. Hier fehlt es oft an einer Infrastruktur, die schnelles Pendeln in die Stadt ermöglicht und Kindern die Möglichkeit gibt, eigenständig zu Freizeitaktivitäten zu gelangen, anstatt von den Eltern gefahren zu werden. Hinzu kommt, dass familiäre Verpflichtungen einen großen Teil der verfügbaren Zeit der Nachfolgerinnen in Anspruch nehmen, bürokratische Aufgaben die verbleibende Zeit zusätzlich einschränken und diese Zeit nicht dem Unternehmen zur Verfügung steht.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, könnte die Politik den Ausbau flexibler Betreuungsangebote vorantreiben, die Rahmenbedingungen für eine paritätische Aufteilung von familiären Aufgaben verbessern, infrastrukturelle Herausforderungen im ländlichen Raum durch den Ausbau des Radverkehrsnetzes und die Einführung von Kindertaxis reduzieren und die Entbürokratisierung für mittelständische Familienunternehmen vorantreiben.

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