Geschäftsbericht 2022
Innenstädte: Neues Leben für die City
Die Corona-Pandemie hat die negative Entwicklung der Innenstädte in der Kölner Region forciert. In vielen Orten stehen Ladenlokale leer, Einkaufsstraßen verlieren an Attraktivität. Die Innenstädte brauchen einen neuen Nutzungsmix. Einkaufen alleine reicht nicht mehr aus, um Menschen in die Innenstädte zu ziehen. Um Ideen und Konzepte für die Zukunft zu entwickeln und zu fördern, hat die IHK Köln die Zukunft der Innenstädte als eines ihres Schwerpunktthemen des Jahres 2022 ausgewählt.
Eine Voraussetzung für die Attraktivität der Citys ist deren Erreichbarkeit. Ohne gut ausgebauten ÖPNV, ohne schnelle Zugangswege und Parkmöglichkeiten für den Individualverkehr und ohne sichere Rad- und Fußwege werden die Städte nach Einschätzung der IHK Köln nicht funktionieren.
Die IHK Köln hat sich deshalb besonders bei aktuellen Verkehrsprojekten in der Region und in Köln zu Wort gemeldet, um den Belangen der Wirtschaft, speziell von Handel und Gastronomie vor Ort, Gehör zu verschaffen. Beispiele dafür sind die Verkehrsversuche der Stadt Köln auf der Venloer Straße und der Deutzer Freiheit sowie die Planungen für eine Neugestaltung einer wichtigen Einkaufsstraße in Leverkusen-Opladen, der Kölner Straße.
In all diese Projekte muss das ortsansässige Gewerbe unbedingt frühzeitig in Planungen einbezogen werden. Gleiches gilt für Maßnahmen in anderen Kommunen. Ein Positionspapier der Vollversammlung hat die Gemeinden Brühl, Wermelskirchen und Wipperfürth als Beispielkommunen ausgewählt, aus deren Erfahrungen auch Erkenntnisse für die Stadt Köln gewonnen werden sollen.
Die IHK Köln beteiligt sich in zahlreichen Kommunen ihres Bezirks aktiv an grundlegenden Planungen, so auch im Rahmen des 2022 abgeschlossenen Kölner Leitbildprozesses für den Bereich Hohe Straße/Schildergasse – zwei der nach wie vor umsatzstärksten Einkaufsstraßen Deutschlands, die aber dennoch auch mit den allgemeinen strukturellen Veränderungen zu kämpfen haben.
Das neue Leitbild sieht in dem Bereich die Schaffung von sechs unterschiedlichen Quartieren mit jeweils individuellem Profil vor. Die IHK Köln hat schon den Ansatz dieser Analyse kritisiert, weil eine isolierte Betrachtung der beiden Einkaufsstraßen, ohne beispielsweise den angrenzenden Neumarkt einzubeziehen, zu kurz greift.
Auch in den ehrenamtlichen Gremien der IHK Köln spielte das Thema im Jahr 2022 eine zentrale Rolle, vor allem im Ausschuss für Stadt- und Regionalentwicklung, der sich in allen drei Sitzungen des Jahres mit der Zukunft der Innenstädte befasst und das oben erwähnte ein Strategiepapier entwickelt hat, das in der Vollversammlung beschlossen wurde. Der Mobilitätsausschuss erarbeitete ein Positionspapier zum Sustainable Urban Mobility Plan der Stadt Köln für die Vollversammlung.