Geschäftsbericht 2022

Rheinisches Revier: Mit sicherer Energie in die Zukunft

Der Strukturwandel im bislang von der Braunkohle geprägten Rheinischen Revier, zu dem auch der Rhein-Erft-Kreis gehört, stellt die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Diese werden noch verschärft durch den abermals, nun auf das Jahr 2030, vorgezogenen Ausstieg aus der Kohleverstromung.
Wie bedeutsam die Braunkohleförderung im Rheinischen Revier bislang ist, zeigen einige Strukturdaten. In den drei Tagebauen Inden, Hambach und Garzweiler wurden bis 2021 jährlich bis zu 65 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert und in geringerem Maße auch Löß, Quarzsand und Ton abgebaut.
Vom Braunkohleausstieg unmittelbar betroffen sind etwa 8.000 Beschäftigte, indirekt, also bei Zuliefererbetrieben noch einmal 15.000 Menschen. Darüber hinaus sind etwa 50.000 Menschen in der energieintensiven Industrie beschäftigt.
Energiesicherheit bleibt das Zukunftsthema der Region!
Die drei IHKs Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein haben in ihrem Impulspapier Klimaschutz und Energiesicherheit Rheinland 2030 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3138 KB) gezeigt, welche Herausforderungen sich für unsere Region ergeben und welche Schritte kurzfristig notwendig sind, um die Versorgungssicherheit beim Ausstieg aus der Braunkohle nicht zu gefährden. Mit diesen entscheidenden Fragen beschäftigte sich im vergangenen Jahr auch das regionale IHK-Gremium, die Beratende Versammlung Rhein-Erft, in der sich 26 Unternehmerinnen und Unternehmer für die Belange der Wirtschaft im Kreis einsetzen.
Die IHK Köln engagierte sich bei diesem Thema auch im Jahr 2022 als Mitglied der Gesellschafterversammlung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, die Leitbilder, Innovationsstrategien, Handlungskonzepte und konkrete Projekte entwickelt. Außerdem hat die IHK Köln sieben Forderungen an die Politik formuliert, darunter die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen für eine neue Energieinfrastruktur und ein leichterer Zugang zu Fördergeldern für Unternehmen. Hinzu kam eine Resolution zum Thema Versorgungssicherheit mit Blick auf den Strukturwandel im Rheinischen Revier.