Wirtschaftspolitische Positionen

Internationale Wettbewerbsfähigkeit

Ein freier Handel ist wichtig für den Erfolg von Unternehmen. Viele Teile der Wirtschaft sind international vernetzt. Beschaffungs- und Absatzmärkte werden global gedacht – und funktionieren nur grenzüberschreitend. Die Regeln im globalen Markt werden nicht nur in Deutschland und Europa gemacht, sondern überall da, wo Rohstoffe, Produkte und Kaufkraft vorhanden sind. Im Sinne der Wirtschaft, aber auch im Sinne der globalen Nachhaltigkeit ist es deshalb von größter Wichtigkeit, als Standort im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig positioniert zu sein.

Die Mitgliedsunternehmen der IHK Aachen fordern:

  • Die Versorgungssicherheit mit kritischen Rohstoffen muss erhöht werden. Der Staat muss die Grundlage für die dafür nötigen Handelsbeziehungen schaffen.
    • Der Abschluss von Handelsabkommen mit anderen Ländern und Regionen muss vorangebracht werden, ohne diese mit gesellschaftlichen Erwartungen zu überladen.
    • Die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) stellt gerade kleine und mittlere Unternehmen vor kaum zu lösende bürokratische und logistische Herausforderungen stellen. Sie sollte daher entfallen. Als IHK sehen wir vor dem Hintergrund einer globalen Produktion insbesondere zwei Möglichkeiten, in Drittländern die Art und Weise der Herstellung von Waren zu beeinflussen: Zum einen stellen Unternehmen mit eigenen Niederlassungen im Ausland in ihren Betrieben angemessene Produktionsbedingungen sicher. Zum anderen ist es eine Aufgabe der Politik, dafür einzutreten, dass Bedingungen in Drittländern eine positive Entwicklung nehmen.
    • Ein kommendes CO2-Grenzausgleichsystem (CBAM) muss so gestaltet werden, dass es mit wenig Bürokratie auskommt und den Zweck erfüllt, klimafreundliche Produkte zu begünstigen.
  • Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland sind wie in keinem anderen Land der EU durch eine mittelständisch strukturierte Industrie geprägt. Die europäische Gesetzgebung hat jedoch in der Regel Konzerne im Blick, wodurch kleinere Unternehmen regelmäßig durch weitreichende bürokratische Nachweispflichten überlastet werden. Die deutsche Politik ist daher aufgefordert, die deutschen Unternehmen in der EU-Gesetzgebung vor überbordenden Regulierungen auf europäischer Ebene zu schützen.
Deutschland ist im internationalen Vergleich Hochsteuerland und muss hier dringend wieder wettbewerbsfähig werden. Das ist insbesondere in der Grenzlage zu Belgien und den Niederlanden ein großer Standortnachteil. Hierzu bedarf es dringend einer umfassenden Reform der Unternehmensbesteuerung.

Ausgewählte Maßnahmen:

  • Carbon Leakage-Studie und entsprechende Verwendung der Ergebnisse in Gesprächen mit Politik
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