Wirtschaftspolitische Positionen

Fachkräfte

Gut ausgebildete und leistungsbereite Fachkräfte sind auch in Zukunft die wichtigste Grundlage für unternehmerischen Erfolg. Staat, Gesellschaft und Wirtschaft sind gefordert, gemeinsam dafür zu sorgen, dass bestens ausgebildete Fachkräfte vorhanden sind, über relevantes Know-how für Gegenwart und Zukunft verfügen und sich kontinuierlich weiterentwickeln, um auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. 

Die Mitgliedsunternehmen der IHK Aachen fordern: 

  • Die schulischen Curricula müssen überdacht und angepasst werden, um Schülerinnen und Schüler besser auf das (Arbeits-)Leben vorzubereiten.  
    • Unternehmertum und wirtschaftliche Zusammenhänge müssen wesentlich stärker als bisher in den Schulen verankert und in die Ausbildung der Lehrenden integriert werden.
    • Die bereits bestehende, gesetzlich verpflichtende Berufswahlorientierung sollte in Zukunft auch in allen Gymnasien in größerem Umfang durchgeführt werden. Die verpflichtenden Mindestmaßnahmen sollten einen höheren Umfang bekommen. 
  • Die duale Ausbildung muss überdacht und angepasst werden, um die Auszubildenden besser auf das Arbeitsleben vorzubereiten.  
    • Die Ausbildungsdauer muss verkürzt werden – eine modulare, mehrstufige Ausbildung mit einer allgemeinen Grundqualifizierung und der Möglichkeit zur späteren Spezialisierung und zum Training on the Job erhöht die Attraktivität der Berufsausbildung.  
    • Die Unternehmen müssen in Abstimmung mit den Berufsschulen stärker in die Ausgestaltung der Curricula eingebunden werden, um den Ausbildungsbezug der berufsübergreifenden Fächer sicherzustellen. 
    • Ausbildungsrahmenpläne müssen an die betriebliche Wirklichkeit angepasst werden, um eine zielführende Ausbildung für Unternehmen und Auszubildende zu gewährleisten. 
    • Die Einführung neuer Ausbildungsberufe muss deutlich beschleunigt werden. 
    • Bei der Berufsberatung der Arbeitsagenturen sollen alle für junge Menschen in Frage kommenden Berufe gleichwertig Teil des Beratungsspektrums sein. 
  • Migration und Integration müssen sich an den Bedarfen und Möglichkeiten unserer Gesellschaft orientieren. 
    • Die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen muss deutlich beschleunigt werden. 
    • Bei der Gewinnung von qualifizierten Migranten müssen klare Kriterien – sowohl mit Blick auf die Qualifikation, die Sprachkenntnisse – definiert werden. Für Personen, die diese erfüllen, muss die Einwanderung erleichtert werden. 
    • In den Ausländerämtern und Konsulaten sollte es einen Fast Track für qualifizierte Migranten geben. Die Ressourcen der dafür verantwortlichen staatlichen Stellen wie der Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung NRW müssen erhöht werden; die Abläufe müssen verbessert und effizienter werden.
    • Die Integration von Migranten in Arbeitsmarkt und Gesellschaft muss schneller erfolgen und eingefordert werden. Dazu muss auch das Angebot an Deutschkursen ausgebaut werden. 
  • Der Staat muss Anreize zu arbeiten schaffen. Der Abstand zwischen niedrigen Lohngruppen und den staatlichen Sozialleistungen muss in Zukunft wieder größer werden.  
    • Der Grundfreibetrag bei der Einkommensteuer sollte angehoben werden, damit Arbeit sich wieder mehr lohnt. 
    • Staat und Unternehmen müssen die Rahmenbedingungen für einen optionalen gleitenden späteren Renteneintritt von Arbeitnehmern schaffen. 
    • Überstunden sollten zukünftig als Anreiz für Mehrarbeit steuerfrei gestellt werden.

Ausgewählte Maßnahmen:

  • Berufsbildungsausschuss bildet eine Initiative zur Konzeptentwicklung mit lokalen Schulträgern und Unternehmen, wie moderne Anforderungen in Schulausbildung integriert werden können.
  • Modellschulen-Projekt “ready4job” als Blaupause für die Region
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