Resolution

IHK NRW fordert ein Sofortprogramm für wettbewerbsfähige Wirtschaft

Damit Unternehmen wieder mehr Vertrauen in den Standort und die Politik gewinnen, ist eine handlungsfähige Bundesregierung erforderlich. IHK NRW, die Landesarbeitsgemeinschaft der 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen, hat daher in ihrer Mitgliederversammlung ein gemeinsames Forderungspapier verabschiedet, um den Strukturwandel voranzubringen.
"Die NRW-Wirtschaft tritt seit über zwei Jahren auf der Stelle: kein Aufschwung, keine Bewegung. Unser Land verliert national und international den Anschluss. Nach dem Koalitions-Aus im Bund droht Stillstand und damit ein weiterer Rückschlag für NRW und unsere Unternehmen", mahnt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Die Mitgliederversammlung von IHK NRW appelliert an die Politik, das kommende Jahr nicht zu einem Jahr der Stagnation werden zu lassen und fordert ein Sofortprogramm zur Schaffung wettbewerbsfähiger Rahmenbedingungen. Es bedarf klarer Maßnahmen:

1. Es ist Zeit für einen Neustart.

Die EU-Kommission fokussiert in ihrer strategischen Neuausrichtung auf Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Sicherheit. Diese Neuausrichtung sollte rasch in konkrete Maßnahmen überführt werden, insbesondere durch ein Belastungsmoratorium. Übermäßige bürokratische Anforderungen aus Berichtspflichten zu Nachhaltigkeit, Lieferketten und CO2-Außenhandel müssen reduziert werden.

2. Es ist Zeit, zusammenzuarbeiten.

Nordrhein-Westfalen verliert jährlich etwa 100.000 ältere Arbeitskräfte mehr als junge nachkommen. Der Wohlstand ist bedroht, wenn Fachkräfte für Digitalisierung, Klimaschutz und den sozialen Sektor fehlen. Unternehmen brauchen flexible Arbeitsangebote und gezielte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte.

3. Es ist Zeit für mehr Geschwindigkeit.

Widersprüchliche Regelungen verhindern Investitionen in Unternehmen, Infrastruktur und Bildung. Der Strukturwandel wird mit den derzeitigen Regulierungen nicht gelingen. Statt punktueller Anpassungen sollten Verfahren umfassend neu konzipiert und digitalisiert werden.

4. Es ist Zeit, den Wandel ernst zu nehmen.

Die Transformation betrifft alle Lebensbereiche, von Energie bis Kinderbetreuung. Die Finanzierung dieser Aufgaben und der Fachkräftemangel überfordern viele Verwaltungen. Politik und Verwaltung müssen realistische Umsetzungschecks durchführen und die Ziele an die Ressourcen anpassen.
"NRW bleibt ein starker und weltweit anerkannter Wirtschaftsstandort. Unsere Unternehmen wissen um die Herausforderungen, die der Wandel mit sich bringt", sagt Michael F. Bayer und fordert: "Sie brauchen jedoch faire, zukunftsfähige Rahmenbedingungen und politische Unterstützung, um den Wandel mutig und erfolgreich gestalten zu können."
IHK-Presseinformation vom 20. November 2024