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Power-Programm für Hochschul-Start-ups
Das REACH – EUREGIO Start-Up Center der Universität Münster und der FH Münster führt zusammen, was für TECH.LAND typisch ist: wissenschaftliches und unternehmerisches Denken, dazu das Innovations-Know-how aus zwei Nationen. | Text: Dominik Dopheide
„Gemeinsam“: Kein anderes Wort habe er in den vergangenen Jahren häufiger verwendet, sagt Dr. Thorsten Wiesel, Professor für Marketing an der Universität Münster und wissenschaftlicher Leiter des Projektes REACH. Für eine Hochschule allein, für das Unternehmen im Alleingang oder die einzelne Kommune werde es auf internationaler Ebene immer schwerer, wahrgenommen zu werden. Menschen, Ideen und Kompetenzen zusammenzuführen: Genau das ist Wiesels Aufgabe im REACH. Seit 2019 ist das Exzellenz-Start-Up-Center zentrale Plattform für wissenschafts- und technologiebasierte Gründungen im niederländisch-deutschen Grenzgebiet.
Bereits 80 Hochschul-Ausgründungen hat das REACH hervorgebracht. Wiesel nennt drei Beispiele aus den TECH.LAND-Themenfeldern Gesundheitswirtschaft, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft. Pixel Photonics ermögliche effiziente Einzelphotonendetektion mit mehreren Pixeln und revolutioniere somit die optische Quantentechnologie. Truion entwickele Diagnosetests zur Erkennung von männlichen Fruchtbarkeitsstörungen und unterstütze Ärzte bei der Therapieplanung, und Nevalu wandle problematische Kunststoffabfälle in individuelle, wertvolle Produkte und 3D-Druckmaterialien.
Factory im Fokus
Thorsten Wiesel
© FH Münster
kennen- und schätzen lernen können. Dabei kann er auf die Unterstützung des niederländischen Pendants Novel-T zurückgreifen, das seine Wurzeln unter anderem in der University of Twente hat. Der REACH Demoday beispielsweise ist ein Pitch-Wettbewerb für die besten Hochschul-Start-Ups in der EUREGIO. Auch mit der „REACH Science to Start-Up Convention“ sollen Verbindungen geknüpft werden: zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und unternehmerischer Praxis und zugleich zwischen den Gründerinnen und Gründern in Nord-Westfalen und im Osten der Niederlande. Die zentrale Idee des TECH.LAND-Programms – der gemeinsame Auftritt von Akteuren aus der Grenzregion auf internationaler Bühne – wird im REACH also bereits umgesetzt.
Das Projekt wird um ein weiteres Angebots-Format, der „REACH Start-Up-Factory“ ergänzt und weitere Hochschulen in die Zusammenarbeit eingebunden werden: die Universität Osnabrück, die Hochschule Osnabrück, die Westfälische Hochschule und die University of Twente. „Jetzt reden wir über große Zahlen, nämlich über ca. 8.000 Wissenschaftler und rund 125.000 Studierende“, sagt der Marketing-Professor.
Strukturen aufgebaut
Wiesel und sein Team haben die geplante Hochschul-Kooperation beim „Leuchtturmwettbewerb Start-Up-Factory“ des Bundes angemeldet. Ausgeschrieben sind Gelder aus dem EXIST-Programm, mit denen private Mittel akquiriert werden können. Beworben haben sich 26 Kooperationen, 15 sind zurzeit noch im Rennen – darunter die REACH-Hochschul-Allianz aus TECH.LAND.
Selbst, wenn sie nicht im Kreis der Wettbewerbsgewinner landet, will Wiesel die Expansion des Netzwerks vorantreiben. „Wir haben ja viele Strukturen aufgebaut, die sich skalieren lassen“, erklärt er und fügt an: „Unsere gesamten digitalen Unterstützungsangebote zum Gründungsprozess etwa stehen jeder Hochschule offen, die mit uns zusammenarbeiten will.“ Zudem wendet sich die geplante Start-Up-Factory mit einem Innovationsservice auch an junge und etablierte Unternehmen. Drei Top-Themen treiben die Firmen zurzeit um, weiß Wiesel: Wissen, Talente und Transformation. Die Start-Up-Factory werde in allen Punkten helfen können.
Er ist sich sicher, dass die Grenzregion noch viel sichtbarer auf der Innovationslandkarte wird, wenn alle gemeinsam die Schwerpunkt-Branchen mit Innovationsprojekten und Start-Ups weiter voranbringen. Vor diesem Hintergrund sei das TECH.LAND-Programm eine sehr gute Idee: „Es kann die Plattform werden, die alles verbindet und nach innen und außen zeigt, wie stark wir sind“, sagt der Professor.
Kontakt
Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen
Sentmaringer Weg 61
48151 Münster
Telefon: 0251 707-0
Telefax: 0251 707-368
E-Mail: infocenter@ihk-nordwestfalen.de
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