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Erfolgreiche Veranstaltung zeigt neue Wege zur Fachkräftesicherung auf
Am 31. Januar fand in der IHK Braunschweig die Veranstaltung „Neue Potenziale der Fachkräftesicherung“ statt. Der Vortrag von Gastrednerin Sabine Köhne-Finster vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) in Köln wurde gleichermaßen positiv von Vertreterinnen und Vertretern aus Industrie und Wirtschaft sowie von Bildungsträgern und Verbänden aufgenommen. Kernpunkt des Referats war die Weiterqualifizierung von Helferinnen und Helfern, um neue Fachkräfte zu gewinnen oder diese wirkungsvoll zu unterstützen.
Sabine Köhne-Finster während ihres Vortrags.
© Britta Höhns/IHK Braunschweig
Gleich zu Beginn wurde deutlich, welchen Mehrwert der Einsatz von Bildungsprojekten, darunter insbesondere die Teilqualifizierung, bei der Fachkräftesicherung bieten kann. Das Konzept liefert eine maßgeschneiderte Lösung für Betriebe, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt weiterentwickeln möchten, um den Anforderungen des sich ständig wandelnden Arbeitsmarktes gerecht zu werden. „Die Weiterbildungsberatung der IHK stellt in diesem Zusammenhang entsprechende Beratungsleistungen für ihre Mitglieder bereit“, fügte Dr. Christina Schlegl, Teamleiterin für Weiterbildungsberatung und Bildungsprojekte der IHK Braunschweig, hinzu.
Eine effektive Methode zur Fachkräftesicherung
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Vorstellung der Studie „Helferinnen und Helfer als Potenzial zur Fachkräftesicherung“. Köhne-Finsters Analyse unterstrich die erheblichen Vorteile, an- und ungelernte Arbeiter und Arbeiterinnen gezielt zu Experten weiterzubilden oder zumindest in dem Maße zu qualifizieren, dass sie Fachkräfte effektiv unterstützen können. Diese wirksame Herangehensweise verspricht nicht nur eine nachhaltige Lösung für den anhaltenden Arbeitskräftemangel, sondern auch eine effizientere Nutzung vorhandener Ressourcen in Unternehmen.
Zugleich betonte sie die Schlüsselrolle von Hilfskräften als bisher unterschätztes Potenzial in der Fachkräftesicherung. „Wir haben ein Fachkräfteparadoxum. Auf der einen Seite haben wir eine große Anzahl von arbeitslosen Helferinnen und Helfern. Auf der anderen Seite werden über 350 000 Fachkräfte aktuell in der Bundesrepublik gesucht. Am meisten fehlen Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung. Nun stellt sich für Betriebe die Frage: ‚Wie kann ich Ungelernte dahingehend qualifizieren, dass sie Fachkräfte unterstützen oder selbst als solche tätig sein können?‘.“
Im weiteren Verlauf führte die Referentin aus, dass bereits die Qualifizierung von 15 Prozent der arbeitssuchenden Helferinnen und Helfer einen signifikanten Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten könnte. „Wir brauchen die klassische Weiterbildung, aber wir brauchen gleichzeitig auch ganz viele Angebote, die im Prozess der Arbeit möglich sind“, lautete ihr Appell zum Ende.
Dr. Kirsten van Elten, Abteilungsleiterin Beruf & Bildung der IHK Braunschweig, schließt sich dem an: „Wir möchten aufzeigen, dass praktische Erfahrung zu einem erfolgreichen beruflichen Werdegang führen kann. Neben einer qualifizierten Ausbildung und anschließender beruflicher Praxis können beispielsweise auch Teilqualifikation und ValiKom Transfer dem eigenen Karriereweg einen Schub geben.“
Wertvolle Einblicke und Anregungen
Die Atmosphäre im gut besuchten Kongresssaal der IHK war geprägt von einem Gefühl der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Interesses an der Bewältigung der Herausforderungen im Bereich der Fachkräftesicherung. Und mit derart kreativen Ansätzen und engagierten Akteuren ist es möglich, die einhergehenden Erschwernisse zu meistern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken. Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch und konnten bei einem entspannten Get-together die ohnehin intensiven Diskussionen vertiefen.
sle
2/2024
Kontakt
Dr. Christina Schlegl